ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Gut angezogen am Berg

Erst kürzlich wieder wollten Freunde von mir wissen, was sie denn am Berg am besten anziehen sollten. Die Frage bezog sich natürlich nicht darauf, welche Marke gerade besonders hipp sei (da wäre ich der völlig falsche Ansprechpartner), sondern es ging darum, was man denn mit bräuchte, um auch im Notfall gesund wieder ins Tal zu kommen.

Diese Frage beschäftigt überraschend viele Leute, die dann sicherheitshalber viel zu viel auf den Gipfel mitschleppen – und daher möchte ich nun auch darüber schreiben. So kann ich beim nächsten Mal auf das ALPENLAND|magazin verweisen 😉

Grundsätzlich bewährt hat es sich, die Kleidung nach dem Zwiebelschalenprinzip auszuwählen. Hier darf ich auch auf eine recht übersichtliche Erklärung dieses Prinzips hinweisen, die man auf den Seiten von SportScheck findet. Das Prinzip funktioniert so, dass man direkt auf der Haut – also als Unterwäsche – etwas trägt, dass den Schweiß nach außen transportiert. Ich schwitze am liebsten in Funktionsshirts aus Kunstfaser, andere lieber in Baumwolle bzw. Mischfaser. Da gibt es keine Regel. Grundsätzlich ist es klug, wenn die Unterwäsche eng am Körper anliegt, sonst funktioniert das mit dem „Abtransport“ des Schweißes nicht so gut. Im Sommer tut es jedenfalls aber auch ein T-Shirt.

Die zweite Schicht ist jene Schicht, die wärmen sollte. Ich stehe da auf (im Sommer sehr dünne) Fleece-Jacken. Es gibt aber auch hochfunktionelle „Mid-Layer“ aus High-Tech-Materialen, falls jemand nicht so sehr auf Fleece steht.

Und schließlich kommt – als dritte und letzte Schicht – die Shell. Dies ist jene Schicht, die vor allem Wind und Wasser abhalten soll. Im Winter verwende ich hier eher eine Softshelljacke, im Sommer führe ich eine Hardshelljacke (vulgo Regenjacke) mit.

Was ich in der Regel noch mit habe (auch bei Tagestouren) ist ein zweites Unterleiberl oder T-Shirt zum Wechseln. Es ist sowohl im Sommer, als auch im Winter angenehm, wenn man am Gipfel oder in der Hütte nicht mit dem nassen Leiberl herumsitzen muss und sich dadurch verkühlt. Und wenn es ganz, ganz winterlich ist und die Tour auf einen besonders windumtosten Gipfel führt, habe ich als vierte Schicht auch noch ein simples, aber enges Baumwollunterleiberl an, dass dann die Basisschicht unter dem Funktions-T-Shirt bildet.

Man sieht: es ist wirklich nicht schwer. Im Grunde zieht man am Berg das an, was einem der Hausverstand sagt. Und sollten wirklich alle Stricke reißen und man kommt tatsächlich in eine Notsituation, ist es ziemlich egal, was man trägt. Da ist es besser, neben der Notfallapotheke einfach immer auch einen Notfall-Biwaksack mit im Rucksack zu haben. Ich kann diesen empfehlen: Mountain Equipment Ultralight Biwacksack.

Ach ja: wegen der Hosen. Hier gibt es unzählige Funktionshosen fürs Wandern und Bergsteigen. Diese haben unendlich viele Vorteile gegenüber der Alltags-Jeans (z.B. den, dass sie im Schritt und an der Innenseite der Oberschenkel die Haut nicht aufreiben und meist wasserabweisend sind). Für ein gelungenes Wander- oder Bergerlebnis rate ich dringend, in so eine Hose zu investieren. Dasselbe gilt für Wandersocken! Bei expeditionsartigen (Mehrtages-)Touren nehme ich auch immer eine zusätzliche Regenhose zum Drüberziehen mit.

Und was hat der Bergfex am Kopf? Einen Buff. Ich schwöre auf diese Schlauchtücher, die vielfältig verwendbar sind und man wird mich am Berg selten ohne treffen.

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