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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Sonnenaufgang am Schneealpenhaus

Für den Alpenverein-Gebirgsverein entwickle ich gerade eine 2,5 Tages-Tour auf Schneealpe und Rax, die ich Weg der Sonne (Link funktioniert ab ca. Ende Juni 2017) nennen möchte. Die Idee dahinter: im wohl alpinsten Umfeld der Wiener Alpen an einem Tag einen wunderschönen Sonnenaufgang auf der Schneealpe und den preisgekrönten Sonnenuntergang auf der Raxalpe bewundern zu können – verbunden mit einer anregenden, alpinen Wanderung.

Leider hatte uns das Wetter in Form von Gewittern einen Strich durch die Rechnung gemacht, und so wurde aus der Gesamtbegehung des „Weges der Sonne“ nur eine Halbbegehung. Macht nix, denn die zweite Hälfte habe ich hier ohnehin schon mal vorgestellt. 

Hier also der Bericht über die eine Hälfte und den wunderbaren Sonnenaufgang am Schneealpenhaus. Die zweite Hälfte entspricht im Wesentlichen dieser Runde ab dem Naßkamm: Zahmes Gamseck. Genaueres dann in Kürze unter www.wegdersonne.at.

Mit den Öffis oder dem eigenen Auto geht es zuerst bis zum Parkplatz am Ortsende von Hinternaßwald. Die insgesamt konditionell doch recht anspruchsvolle, technisch aber relativ unschwierige Wanderung beginnt bereits kurz nach dem Start mit einem steilen Anstieg gen Ameisbühel, gefolgt von einer kurzen Strecke auf einem bequemen Forstweg. Bei ca. Kilometer 2,5 ist es aber schon wieder vorbei mit der Gemütlichkeit und der Weiterweg auf das Schneealpenplateau erfolgt zuerst durch schönen Wald und dann durch schöne Latschen mit toller Aussicht – aber stets sehr direkt. Erst ab dem Ochsenboden – knapp vor der Lurgbaueralm – wird die Sache etwas flacher. Bis zum Lurgbauern hat man so rund 1.200 Höhenmeter überwunden und sich einen Kaffee samt bestem Kuchen verdient!

Weiter geht es wunderschön in rund einer Stunde zum Schneealpenhaus. Wer mag, kann zuvor einen Abstecher auf den Windberg (dauert ca. eine Stunde länger) machen. Wir haben das diesmal wetterbedingt nicht gemacht, aber ich empfehle es sehr. Und zwar der Aussicht wegen: Windberg.

Das Schneealpenhaus ist das Tagesziel dieser Etappe. Nach einem fulminanten Nachtmahl (unbedingt die Wildgerichte probieren!) geht es zeitig ins Bett, denn am nächsten Morgen heißt es wirklich früh aufstehen. Denn nur dann erlebt man den schönsten Sonnenaufgang in den Wiener Alpen!

Nach sehr spirituellen Momenten im Zuge des Sonnenaufgangs heißt es frühstücken und rüber zum Naßkamm. Dabei geht man die Stunde zurück zur Lurgbaueralm. Diesmal kann man aber – wenn die Sicht gut ist – einen Abstecher zum Gipfelkreuz der Schauerwand machen. 

Egal, ob man an diesem Tag wieder nach Hinternaßwald absteigt, oder später weiter auf die Rax aufsteigt – die Lurgbaueralm ist die letzte Einkehrmöglichkeit für mehrere Stunden. Ein zweiter Morgenkaffee ist hier also sicher nicht fehl am Platz.

Der Abstieg über den Naßkamm zum Sattel zwischen Schneealpe und Rax ist steil, manchmal etwas schwierig, immer aber aussichts- und erlebnisreich und ein echtes Highlight. Am Sattel muss man sich dann überlegen: geht es weiter zum Habsburghaus zum Sonnenuntergang-Schauen, oder steigt man ab. Aufgrund des nahenden Gewitters entschieden wir uns für den raschen, steilen Abstieg durch einen schönen Kiefernwald, der an der Talstation der Materialseilbahn zum Habsburghaus verlassen wird. Von dort geht es eben durch eine kleine Klamm zurück nach Hinternaßwald.

Fazit: eine wunderschöne, etwas anstrengende Runde auf die Schneealm mit ihrer perfekten Aussicht. Etwas für Liebhaber etwas anspruchsvollerer Wanderungen mit dem schönsten Sonnenaufgang der Wiener Alpen als Bonus.

 

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