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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Eine Schneealmrunde über den Windberg (inkl. Test der komoot-Sprachausgabe)

Die Schneealm mit ihrer ausgedehnten Hochfläche und dem nicht zu kleinen, aber trotzdem beschaulichen Almboden ist der gemütlichste der Wiener Hausberge und damit wie geschaffen, sowohl für längere Genußwanderungen, als auch für Familienausflüge samt (Klein-)Kindern. Eine wunderschöne – nicht zu kurze, aber leicht für jedermann schaffbare – Wanderung stellt die Windberg-Überschreitung, ausgehend vom Ende der Mautstraße, dar.

Der motivierte kinderlose Wanderer könnte auch im Tal starten, braucht aber dann ca. 3 Stunden Gehzeit länger. Der Familien- und Genußwanderer begibt sich daher auf der Mautstraße bis auf rund 1.420 m Seehöhe, um von dort aus die etwa 12 km lange Tour zu starten. Vom Parkplatz „Kohlebnerstand“ geht es auf breiter Schotterstraße eine zeitlang stets bergan, bis man nach rund einer halben Stunde die Kutatschhütte (unbewirtschaftet) erreicht. Dieser Weg ist für Einsamkeitsfanatiker etwas mühsam, da man den Marsch gemeinsam mit vielen anderen Besuchern absolviert. Die Schneealm ist zwar weniger bekannt und nicht so überlaufen wie die Hot-Spots der nahe liegenden Rax (Otto-Haus) oder des Schneebergs (Damböckhaus), aufgrund ihrer Lieblichkeit aber trotzdem gut besucht.

Bei der Kutatschhütte nehmen 90% der Wanderer den Normalweg. Daher bietet es sich hier an, den wunderschönen und ruhigen Panoramaweg zum Schneealpenhaus zu wählen, das man in einer weiteren halben Stunde erreicht. Hier kann man sich nun für den Aufstieg auf den Windberg, dem höchsten Gipfel der Hochfläche, stärken. Der Windberg ist 1.903 Meter hoch und macht seinem Namen alle Ehre. Wunderschön ist beim Aufstieg (und Abstieg) der stete Blick auf den Almboden, exorbitant schön der Blick vom Gipfel gen Obersteiermark und Salzburg. Allein für diesen Moment lohnt sich die Wanderung.

Retour gehts auf Pfaden wieder zum Almboden, den man bei der „Halter-Hütte“ erreicht. Hier gilt: unbedingt einkehren! Ein Radler, ein gutes Wurstbrot und ein Schnapserl (ging aufs Haus) kosten EUR 4,20. Ich schätze, das gibts sonst nirgends.

Nach der Einkehr heißt es auch schon wieder, Richtung Parkplatz aufzubrechen, den man nach rund 1 Stunde erreicht. Dazu wählt man am besten den einsamen und aussichtsreichen (unmarkierten) Weg wie unten in der Tourenaufzeichnung ersichtlich.

Fazit: Die Schneealm ist ein beeindruckendes, liebliches Platzerl und der Windberg bietet famose Aussichten. Alleine dafür lohnt sich eine Anreise!

Test: komoot-Sprachausgabe
Im Zuge der heutigen Wanderung testete ich auch erstmals die neue komoot-Sprachausgabe unter realen Einsatzbedingungen (über das Tourenaufzeichnungs-Tool „komoot“ habe ich bereits u.a. hier geschrieben). Mit der Sprachausgabe fungiert komoot als Outdoor-Navi. Es sagt aufgrund der zu Hause geplanten Route beim Wandern dann schlicht den Weg an (z.B.: „Jetzt rechts auf Bergweg einbiegen!“). Was sich etwas nerdy anhört, ist im Einsatz extrem nützlich, da man so nicht dauernd auf der Karte nachschlagen muss und zügiger – jedenfalls aber zielbewußter – unterwegs ist. Anfangs ist das ein bisschen gewöhnungsbedürftig und man hofft, dass komoot nicht genau dann etwas sagt, wenn man gerade andere Personen überholt. Aber nach rund einer Stunde ist es das Normalste auf der Welt, dass man auf einem Bergsteiglein den Weg angesagt bekommt. Daher: super Sache! Unbedingt ausprobieren!

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