ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Sonnwendstein über Hirschen- und Erzkogel

Es gibt letztlich vier wesentliche Möglichkeiten, auf den Sonnwendstein zu gelangen: Über den Gebirgsjägersteig und Almsteig, über die Route vorbei am Kummerbauerstadl, oder über den Kammweg vom Hirschenstein aus. Heute möchte ich die letztere, aber sicherlich fescheste dieser Möglichkeiten vorstellen.

Die Tour beginnt am Parkplatz zur Gondel auf den Hirschenkogel – also auf der Semmering-Passhöhe. Die Gondel fährt fast das ganze Jahr über. Im Sommer bringt sie Mountainbiker, die das Bike-Park-Angebot des Semmerings nutzen wollen, auf den Gipfel und im Winter Ski- und Snowboardfahrer. Wer also den Aufstieg abkürzen mag, nutzt diese bequeme Aufstiegshilfe. Nur im Frühjahr und Herbst gibt es kurze Saisonpausen. Eine solche Pause habe ich genutzt, um zuerst entlang der Roller- und Rodelbahn, dann über eine Mountainbike-Strecke und ab der Enzianhütte im Wesentlichen auf dem Erzherzog-Johann-Steig aufzusteigen. Das ist eine recht direkte Aufstiegsvariante, die bei zügigem Gehen in rund 30 Minuten schaffbar ist. Mit Kindern würde ich allerdings die Gondel nehmen.

Am Hirschenkogel bietet sich eine Besteigung der Millenniumwarte an. Diese ist ein Aussichtsturm mit schönem Rundblick. Gleich dahinter folgt man dem Steiglein zur Familienabfahrt, wo man auch zum Forstweg auf den Sonnwendstein gelangt. Diesem folgt man aber nicht (er stellt den Rückweg dar), sondern steigt auf einem weniger begangenem und nur mäßig markiertem Steig weiter bergan. Es handelt sich um den Hochalmweg, der noch kurz steil durch Wald in die Höhe, dann aber am aussichtsreichen Kamm wunderschön zum Erzkogel führt. Der Erzkogel mit seinem Gipfelkreuz bietet sich als Rastpunkt an, da hier die Aussicht schöner ist, als auf der Pollereshütte am Sonnwendstein.

Nachdem man vom Erzkogel in Kürze den Sonnwendstein erreicht und die Aussicht bei der Kapelle genossen hat, geht es über den Forstweg bequem zurück zur vorher erwähnten Familienpiste. Zu Betriebszeiten der Gondel (also fast das ganze Jahr über) folgt man dem Forstweg und der guten Markierung einfach bis zum Ausgangspunkt der Tour. Außerhalb der Betriebszeiten nimmt man einfach einen möglichst direkten Weg über eine der zahlreichen Mountainbike- und Downhillrouten. Mein Handy hat die Routenaufzeichnung mitten am Abstiegsweg leider verweigert, aber man kann sich hier ohnehin nicht mehr verirren. Alle Wege, die nach Skipiste oder Mountainbikestrecke aussehen, führen zur Talstation.

Nach rund 4 Stunden erreicht man wieder das Auto bzw. die Passhöhe und hat so eine der schönsten Wanderungen am Semmering absolviert.

Fazit: Eine sehr schöne, recht einfache Wanderung (die man durch Benützung der Gondel noch mehr vereinfachen kann) auf ruhigen Wegen mit verblüffend viel Aussicht.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

© 2024 ALPENLAND|magazin

Thema von Anders Norén