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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Über den Rohrbacher (Marzer) Kogel zu den Teichwiesen

Neben den Bergen bin ich großer Fan von Kulturlandschaften, so wie es sie im Burgenland, der Südsteiermark oder aber auch beispielsweise im Elsass gibt. Dort wo kleinstrukturierte landwirtschaftliche Nutzung auf naturbelassene Bewirtschaftung trifft, dort ist es meist wunderschön.

Rund um das Rosaliengebirge gibt es zwei besonders schöne Exemplare solcher Kulturlandschaften. Eine habe ich vor einiger Zeit schon vorgestellt: die Kulturlandschaft Neudörfl – Pöttsching – Bad Sauerbrunn. Im Vergleich zur letztens vorgestellten Gegend, die ein echter Geheimtipp war, ist die Gegend rund um den Rohrbacher (Marzer) Kogel wohlbekannt. Liegt sie doch an der Schnittstelle von vier großen Weitwanderwegen (Zentralalpenweg, Nordalpenweg, Österr. Grenzwanderweg und Europaweitwanderweg 4). Und trotzdem kennt die Teichwiesen außerhalb von Rohrbach kaum jemand.

Dabei handelt es sich bei diesem feinen Naturschutzgebiet um eine Gegend mit wunderbarer Pflanzen- und Tierwelt und es gibt auch die eine oder andere super Aussicht zu genießen. Ganz abgesehen davon, dass die vorgestellte Wanderung absolut kindertauglich und auch mit einem Outdoor-Kinderwagen leicht machbar ist. Aber der Reihe nach:

Man parkt das Auto am besten bei der Tennisanlage Rohrbach – Marz  und folgt dem Weg auf den Rohrbacher Kogel. Dieser könnte auch Marzer Kogel heißen. Je nachdem, wie man will, da sich die beiden Gemeinden noch nie über eine gemeinsame Bezeichnung geeinigt haben. Für mich ist das der Rohrbacher Kogel ;-).

Der Weg führt vorbei an einem Obstgarten, der sich der Kultivierung alter Sorten widmet und führt danach direkt auf den Kogel. Es ist ratsam, hier eine Picknickdecke samt Picknickkorb mit zu haben, denn der Ausblick von der – dem Kogel vorgelagerten – Wiese auf die umliegenden Dörfer und die Burg Forchtenstein ist genial. Wenn das Wetter passt, erscheint vom Kogel aus gesehen der Schneeberg genau hinter der Burg Forchtenstein. Wer das sehen will, hat in der Bezirkshauptmannschaft Mattersburg die Chance dazu. Dort hängt nämlich ein entsprechendes Foto.

Nach der Rast am Kogel geht es kurz durch den Wald und damit auch vorbei am echten Gipfel, der sich ca. 50 Meter von der Wiese entfernt zwischen Bäumen versteckt. Und dann ist man auch schon plötzlich mitten in und bei den Hang- und Teichwiesen. Hier heißt es, das Tempo wieder zu drosseln und einen Blick auf die Fauna und Flora zu werfen. Auch wenn man noch gar nicht müde ist, bietet sich eine Rast samt Naturbeobachtung an. Wer lieber größeren Tieren zuschauen möchte, geht ein Stück weiter am Weg retour nach Rohrbach und beobachtet die Kühe auf einer naturbelassenen Weide. Fad wird einem hier also nicht. Falls doch, kann man die Wanderung auf die doppelte Länge ausdehnen und die Teichwiesen noch intensiver erforschen ;-).

In Kürze erreicht man wieder den Ausgangspunkt und hat einen schönen halben Tag in feiner Natur- und Kulturlandschaft verbracht. Wer extra angereist ist, kann diesen Ausflug um einen Besuch auf der Burg Forchtenstein erweitern.

Fazit: Aussichtsreicher und naturnäher kann man im Bezirk Mattersburg nicht unterwegs sein. Ein Pflichtausflug für Familien und Liebhaber von naturnahen Kulturlandschaften.

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