ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Wanderung zum Leithaursprung

Ich habe mir von der hier vorgestellten Wanderung selbst überhaupt nichts erwartet. Warum ich sie gemacht habe liegt daran, dass ich ein bisschen für 24 Stunden Burgenland Extrem trainieren wollte. Normalerweise gehe ich dazu von Neudörfl (meinem Heimatort) aus einfach irgendwohin. Und so auch diesmal. Nur, dass ich mit dieser Runde unerwarteter Weise ein sehr abwechslungsreiches Wanderjuwel entdeckt habe, das ich unbedingt teilen möchte.

Vorweg: die hier vorgestellte Runde habe ich selbst zwar am 31. Dezember gemacht, aber ich würde beim Nachwandern auf den Sommer warten. Dann hat man nämlich nicht nur viel mehr Tageszeit und kann auch da und dort sehr gut einkehren, sondern kann auch die eine oder andere Sandbank der Leitha für eine entspannte Abkühlung nutzen!

Am besten ist es, man fährt mit der Bahn nach Neudörfl (zwei Stationen von Wiener Neustadt aus) und startet am Kirchenplatz unweit des Bahnhofs. Von dort geht es – vorbei am Friedhof und einigen Betrieben – zum Ortsende von Neudörfl. Entlang des Waldes erreichen wir Katzelsdorf und halten uns an der Straße am Ortsrand. Vorbei am Kellerhaus – ein Wirtshaus bzw. eine Eventlocation mit Kultstatus – gelangt man zum Retemptoristenkloster, das vor allem ein sehr schön gelegenes Ordensgymnasium mit romantischer Pfarrkirche ist.

Rasch geht es weiter nach Eichbüchl, wo wir am linken Rand des Rosentals entlangwandern. In Frohsdorf schließlich erreichen wir das Schloss Frohsdorf, in dessen unmittelbarer Nähe auch der Campus einer weiteren Ordensschule liegt: St. Christiana. Wir aber gehen durch den Ort und gelangen so zur Leitha, die wir jedoch noch nicht überqueren, sondern den als Fitnessparcours angelegten und sehr schönen Waldweg durch die Au als Weiterweg wählen. Erst in Lanzenkirchen queren wir zum anderen Ufer des Leithaflusses, wo wir am Damm weitergehen und bald den Leithaursprung erreichen. Hier entsteht die Leitha durch Zusammenfluss von Schwarza und Pitten. Und hier gibt es auch die ausladendsten Sandbänke für Frischesuchende.

Nach einer Pause geht es durch den Ort Lanzenkirchen nun – bald schon „Hintaus“ und entlang von Feldern – nach Kleinwolkersdorf. Hier führt eine Brücke wieder nach Frohsdorf. Durch die Mühlbachgasse gelangen wir ins Rosental, das wir nun auf dessen ursprünglicher Seite durchwandern, immer entlang der Leithaau und anfangs mit tollem Blick auf Schloss Eichbüchl, bekannt aus der Fernsehshow „Wir sind Kaiser“. Bei Eichbüchl betreten wir diese Au, die übrigens auch Natura 2000 Europaschutzgebiet ist und halten uns zu Beginn am klar ersichtlichen Wanderweg. Ab Katzelsdorf folgen wir dann einem schmalen, aber gut erkennbaren Pfad durch die Au. Auf der Strecke ab Eichbüchl laden viele versteckte Buchten ein, die Füße ins Wasser zu halten.

Dort, wo die Au endet, wandern wir am Sportplatz vorbei und erreichen schließlich das Naherholungsgebiet Leithaau-Überlaufbecken. Ein nicht sehr romantischer Name, aber ein beeindruckendes Becken, das soviel Wasser aufnehmen kann, dass die umliegenden Gemeinden z.B. bei der Schneeschmelze (Hochwechsel, Schneeberg und Rax) nicht überschwemmt werden können. Entlang des Dammes gelangen wir schließlich auf Neudörfler „Hotter“, von wo wir ins Ortszentrum zurückkehren.

Wem die rund 25 km zu weit sind, oder wer am Weg aus irgendwelchen Gründen die Zeit vergisst, hat jederzeit die Möglichkeit, an einer der zahlreichen Bushaltestellen am Weg in einen Bus einzusteigen und sich zum Bahnhof Wiener Neustadt chauffieren zu lassen.

Fazit: eine sehr schöne und kurzweilige Wanderung am Fuße des Rosaliengebirges. Sehr familientauglich, weil es am Weg viel zu erleben gibt.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

© 2024 ALPENLAND|magazin

Thema von Anders Norén