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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Auf den Schneeberg über den Fadensteig

Der Fadensteig auf den höchsten Berg Niederösterreichs, den Schneeberg, ist ein beliebter Klassiker und einer der schnellsten Aufstiege auf einen der beiden höchsten Punkte des Berges – den Kaiserstein.

Trotz der alpinen Prägung des Steiges, einiger weniger Stahlseilversicherungen und zwingend notwendigen Klettereinlagen im unteren I. Schwierigkeitsgrad, handelt es sich hier um einen recht gutmütigen, „roten“ Wanderweg für bergerfahrene und trittsichere Bergfexe. Diese Tatsache führt auch dazu, das der Fadensteig am Wochenende manchmal regelrecht gestürmt wird. Es empfiehlt sich also eher eine Begehung der Route an einem Wochentag. Da ist es oft so, dass man fast alleine die wunderbare Natur, die herrlichen Panoramen und die bizarren Felsszenerien genießen kann.

Wir starten die Tour in Losenheim (Parkplatz Sessellift oder einer der Parkplätze daneben) und wandern sehr direkt über die Skipiste zur Edelweisshütte. Von dieser aus geht es nun weiterhin direkt und recht steil durch Wald zum Fuße der Fadenwände. Der Fadensteig führt sehr aussichtsreich durch diese Wände hindurch, wobei Gehgelände immer wieder von leichten Kletterstellen (max. I) unterbrochen wird. Einige wenige Male helfen Stahlseile über schwierigere Stellen. Furchterregende Ausgesetztheit ist nirgends gegeben.

Der Fadensteig ist ein extrem kurzweiliger Anstieg auf den Schneeberg. Die technisch schwierigste Kletterstelle führt zum Ausstieg auf der Hochfläche, von dem aus es noch ca. eine Stunde dauert, bis man die Fischerhütte als Labestation erreicht. Mit feiner Aussicht auf die nahe und ferne Bergwelt ist dies der bequemste Teil der Wanderung. Manche finden ihn etwas langweilig im Vergleich zum ersten Teil des Steiges. Ich kann das nicht nachvollziehen, da die Aussicht auf die Berge Niederösterreichs und der Steiermark wirklich traumhaft ist. Mir ist hier noch nie fad geworden.

Nach der Pause auf der Fischerhütte steigen wir nun am bekannten Weg über den Schauerstein ab. Für mich ist das nach wie vor einer der schönsten, weil aussichtsreichsten Abstiege Niederösterreichs. Er setzt dieser wunderbaren Tour das Sahnehäubchen auf.

Hat man schließlich das Almgatterl erreicht, liegen alle Highlights des Tages hinter einem und so wird fröhlichen Schrittes wieder nach Losenheim zurück gewandert.

Fazit: Eine extrem lohnende Tour, die nicht umsonst ein Megaklassiker der Wiener Hausberge ist. Vom Gepräge her ähnlich wie die weitaus stillere und wildere Wildfährte auf die Rax.

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