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1 Jahr mit dem Fiat 600e: mein ehrlicher Erfahrungsbericht

Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich meinen Fiat 600e abgeholt – in der wunderschönen Farbe „Sea of Italy“, die ich übrigens noch immer jedem weiterempfehlen würde. Nun, rund 20.000 Kilometer später, ist es Zeit für ein ehrliches Resümee: Wie fährt sich der kleine Elektro-Italiener im Alltag, auf der Langstrecke, im Sommer, im Winter – und wo liegen seine Stärken und Schwächen? Hier kommt mein persönlicher Rückblick zum Thema „1 Jahr und 20.000 km mit dem Fiat 600e„.

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Die Fakten: Verbrauch & Reichweite

Im Jahresdurchschnitt liege ich bei:

  • Sommerverbrauch: ca. 16,3 kWh/100 km
  • Winterverbrauch: ca. 18,3 kWh/100 km

Ich lebe am Land, fahre überwiegend auf Landstraßen und Schnellstraßen – Stadtverkehr ist eher selten. Trotzdem zeigt der 600e hier eine solide Effizienz. Wer hauptsächlich im Stadtgebiet fährt, kann den Verbrauch sogar auf rund 10 kWh/100 km drücken.

Reichweite?
Im Alltag schaffe ich etwa 350 km. Auf der Autobahn, je nach Jahreszeit, sind es zwischen 250 und 300 km. Innerstädtisch sind sogar bis zu 500 km drin. Für meine Bedürfnisse absolut ausreichend.

Ladeerfahrung: Schnell, zuverlässig & günstig dank PV

Ich lade zu Hause meist mit meiner Photovoltaikanlage, was mir im Jahresschnitt rund 10 Cent pro kWh kostete – unschlagbar günstig. Unterwegs nutze ich vor allem die Schnelllader von Ionity – dank eines guten Tarifs (39 Cent/kWh bei 12 € Grundgebühr pro Monat) auch preislich sehr fair.

Die Ladeleistung ist top:

  • Bis zu 111 kW (auch wenn offiziell 100 kW angegeben sind)
  • Von 20 % auf 80 % in etwa 20 Minuten

Kleines Manko: Die native Navigation von Fiat hat keine aktive Ladeplanung. Abhilfe schafft das eRoutes-Connect-Paket, das aber (noch) nicht ganz intuitiv ist – auch wegen der etwas gewöhnungsbedürftigen Sprachführung.

Fahrkomfort & Technik

Was ich besonders schätze:

  • Adaptiver Tempomat, Spurhalte- & Stauassistent – einfach traumhaft auf der Langstrecke
  • Komfortable Sitze vorne, sogar mit Massagefunktion (!)
  • Leises, aufgeräumtes Interieur – keine aufdringlichen Warnsignale, sehr entspannend
  • Gute Rückfahrkamera, auch mit 360°-Berechnung

Das Fahrgefühl ist angenehm unaufgeregt – ein echtes Wohlfühlauto, das genau das tut, was man erwartet.

Schwächen & Verbesserungspotenzial

Natürlich gibt’s auch ein paar Kritikpunkte:

  • Rückbank eher eng, kaum geeignet für größere Erwachsene hinter einem 1,83 m großen Fahrer
  • Kofferraum (360 l) ausreichend für den Alltag, aber bei Urlaubsreisen wird’s schnell eng
  • Kein Frunk, aber ehrlich: Ich hab ihn nie vermisst
  • Automatische Scheibenwischer reagieren manchmal zu hektisch
  • Fußsensor für die Heckklappe funktioniert eher nach Zufallsprinzip
  • Keine Frontkamera – wäre beim Einparken praktisch

Fahrmodi & Bremsen

Ich fahre fast ausschließlich im Normalmodus. Der Eco-Modus bringt kaum Mehrwert (vielleicht 10 km mehr Reichweite), der Sportmodus macht beim Überholen aber Spaß.

Die Bremsen zeigen bisher keine Auffälligkeiten – vermutlich, weil der 600e nicht wie der 500e komplett „One-Pedal-Drive“ fährt. Man muss selbst bremsen – gut gegen das Rosten der Bremsanlage!

Service & Kosten

Etwas verwundert war ich über die vorgeschriebenen Inspektionen nach bereits 10.000 km – diese Erstinspektion hat rund 180 € gekostet. Immerhin: Deutlich günstiger als bei meinem vorherigen Verbrenner.

Fazit zu „1 Jahr mit dem Fiat 600e

Der Fiat 600e ist kein Auto für Vielfahrer:innen mit 1.000 km Fahrleistung am Tag – aber wer ist das schon? Für den Alltag, Wochenendtrips, Familienausflüge, Urlaube oder den Arbeitsweg ist er genau richtig. Das Design ist gelungen, die Technik ausgereift, das Fahrgefühl entspannt. Es ist ein Auto, das man gerne fährt und dem man vertraut.

Was mich wundert: Dass man ihn so selten auf der Straße sieht. Vielleicht ändert sich das ja noch – ich würde ihn auf jeden Fall wieder kaufen.


Hast du Fragen zum Fiat 600e oder möchtest du deine eigenen Erfahrungen teilen? Schreib’s mir gerne in die Kommentare!

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