In Teil 5 meiner ursprünglich 4-teiligen Serie mit dem Titel „Photovoltaik im Winter – das Fazit“ ziehe ich Bilanz über die Kombination aus Photovoltaikanlage und Wärmepumpe in den Monaten November bis einschließlich Feber.
Dabei hatte sich im Jänner die Frage ergeben, ob es bei großer Kälte nicht ökonomischer bzw. effizienter wäre, zur Wärmepumpe – die bei mir ja eine Klimaanlage ist – hybrid zuzuheizen. Das entsprechende Video ist hier zu finden: Wärmepumpe und Photovoltaik im Winter. Lohnt das? Mein Fazit für Jänner
Ich habe diesbezüglich dann ein paar Tests gemacht und möchte heute unter anderem meine Erkenntnisse daraus teilen.
Wer mein Jänner-Video gesehen hat weiß, dass ich im eiskalten Jänner mit hybridem Heizen experimentiert habe. Es hatte ein paar Tage lang in die -10 Grad Celsius und auch tagsüber stieg das Thermometer nie über 0 Grad. Solche Temperaturen gab es schon länger nicht mehr. Das brachte meine Heizstrategie mit der Klimaanlage an ihre Grenzen und ich musste sie schließlich auch ändern.
Wie sah die Heizstrategie bisher aus?
Ganz grundsätzlich habe ich daheim ja ein hybrides System. Die ursprüngliche Zentralheizung auf Basis einer Gasbrennwerttherme ist nach wie vor im ganzen Haus vorhanden und einige Räume heize ich auch nur mit Gas.
Das hier ist meine Wohnung im Generationenhaus. Sie beginnt im Erdgeschoss, wo sich das Vorzimmer und der Stiegenaufgang, sowie die Garage befinden. Meine eigentliche Wohnung liegt im ersten Stock. Sie hat drei Außenmauern und einen in der Luft schwebenden Raum, die Küche. Exklusive Garage reden wir von rund 120 qm Wohnraum.
Ca. 1/4 davon beheize ich mit der ursprünglichen Gaszentralheizung, nämlich das Vorzimmer, das Bad, ein kleineres Zimmer und das WC, das inhouse über dem Vorzimmer schwebt. Den Rest, also zwei größere Zimmer sowie die große offene Fläche aus Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Flur beheize ich mit einer Mitsubishi Split-Klimaanlage, die spezielle für das Heizen dimensioniert und ausgelegt wurde. Dabei habe ich nur drei Innengeräte.
Wir steuerten die Klimaanlage ursprünglich so, dass sie auf 17 Grad absenkte, sobald niemand mehr zuhause war bzw. auch zwischen 23 Uhr und 4:30 Uhr. In allen anderen Fällen heizte sie auf 22 Grad Celsius.
Wo die Klimaanlage beim Heizen an ihre Grenzen kam
Bei all dem haben wir die Klimaanlage fix auf die Modi „Eco“ und „Silent“ eingestellt gehabt. Im nach NNW/ONO ausgerichteten Raum kamen wir damit Anfang Jänner aber an unsere Grenzen. Minus 10 Grad über mehrere Nächte, wobei auch die Tage keine echte Erwärmung brachten, waren zu viel für diese Art der Beheizung und wir experimentierten ein bisschen mit hybridem Heizen herum.
Dabei zeigte sich vor allem, dass die Klimaanlage als Luft-Luft-Wärmepumpe bei diesen Temperaturen eine bereits erreichte Temperatur gut halten kann, aber den Raum schlecht erwärmt. Vor allem im Eco-Modus. Die Gasheizung sprang deshalb auch immer nur kurz an, bis die Klimaanlage die Temperatur halten konnte. Dieses kurze Anspringen nach Absenkungen ist aus Zentralheizungssicht natürlich besonders ineffizient und wir haben diesen Ansatz dann schnell wieder verworfen und eine andere Lösung gefunden.
Diese Lösung klingt aus jetziger Sicht einfach und hat sich dann auch bewährt: dieser mit zwei Außenmauern „gesegnete“ Raum Richtung Norden muss bei Temperaturen unter 5 Grad einfach durchgängig auf 23 Grad beheizt werden und zwar ohne Eco-Einstellung. Der Unterschied im Verbrauch ist in diesem Fall gering, der Komfortgewinn aber dafür hoch.
Auch in den anderen Räumen hat sich gezeigt, dass bei sehr niedrigen Temperaturen ein Absenken auf 17 Grad unwirtschaftlich ist. Hier haben wir im Jänner auf 19 Grad Absenktemperatur umgestellt und ab Feber wieder auf 17 Grad.
Das alles klingt irgendwie super kompliziert, ist aber wunderbar zu automatisieren. Mir ist es allerdings auch ein Anliegen aufzuzeigen, dass man beim Heizen mit Klimaanlage schon mehrere Parameter beachten muss, um glücklich zu werden. Es wird jemand, der nicht in der Lage ist, Dinge zu automatisieren, weniger Freude mit der Klimaanlage als Heizquelle haben. Vor allem, was den Komfort betrifft.
Was die Kosteneffizienz einer Luft-Luft-Wärmepumpe in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage betrifft, so ist diese Kombination in unseren Breitengraden (Ostösterreich) unschlagbar.
Wärmepumpe und Photovoltaik im Winter – das Fazit
Ich habe von Anfang November 2023 bis Ende Feber 2024 stolze 807 kWh Strom mit der Photovoltaikanlage erzeugt. Davon wurden 219 kWh direkt für das Heizen verbraucht. Insgesamt brauchte ich 616 kWh Strom für das Heizen von 75% meines Wohnraumes. Ich habe einen dynamischen, netzdienlichen Stromtarif von aWattar und erzielte damit einen durchschnittlichen Strompreis in den genannten Monaten von 10,22 Cent pro kWh. Die tatsächlichen Stromkosten für das Heizen in diesen vier Monaten beliefen sich daher auf EUR 62,95 bei einer Raum-Komforttemperatur von 22 Grad Celsius.
So. Ich hoffe, ich konnte Euch einen guten Überblick geben über Heizen mit Klimaanlage in Verbindung mit einer PV-Anlage und was dabei zu beachten ist. Schreibt Rückfragen gerne in die Kommentare. Ich beantworte sie gerne.