In diesem Video präzisieren ich als Fortsetzung des vorangegangenen Videos „Heizen mit Klimaanlage – Top oder Flop?“ nochmals, warum Heizen mit Klimaanlage nicht nur effizient und kostengünstig ist, sondern eben auch hoch nachhaltig. Ein wesentlicher Teil der Nachhaltigkeit entspringt der Effizienz einer Luft-Luft-Wärmepumpe – und nichts anderes als eine Luft-Luft-Wärmepumpe ist eine Klima-Split-Anlage.
Wir erinnern uns: aus 1 Kilowattstunde (kWh) Strom wird beim Heizen mit Klimaanlage je nach Anlagenfabrikat rund 4 kWh Wärme. Die meisten Österreicherinnen und Österreicher heizen aber mit Öl oder Gas. Bei beiden Rohstoffen wird aus (weniger) als 1 kWh Ausgangsstoff nur 1 kWh Wärme. Und das macht eben die Effizenz einer Klimaanlage aus. Strom müsste 4x so teuer sein wie Gas, damit die Gastherme die Klimaanlag vom Thron stößt. Das ist so gut wie nie der Fall, wenn man den richtigen Stromanbieter hat.
Exkurs: Ich habe im letzten Video Stromanbieter vorgestellt, die Strom zum Börsenpreis liefern und im entsprechenden Beitrag hier erklärt, warum Strom zum Börsenpreis immer am günstigsten ist. Dasselbe gilt freilich auch für Gas. Ich kann hier diesbezüglich den Anbieter Go Green Energy empfehlen. Da die Gasbörse nicht gar so arg dynamisch ist, wie die Strombörse und für eine Dynamik auch die entsprechenden smarten Energiezähler bei den Endkunden fehlen, ist die Ersparnis hier nicht ganz so krass wie beim Strom, aber immer noch beeindruckend.
Warum ist Heizen mit Klimaanlage nun als nicht nur effizient und günstig, sondern auch nachhaltig?
Das muss man tatsächlich differenziert sehen, denn wenn man einen Stromanbieter hat, der vorrangig fossilen Strom liefert, ist die Nachhaltigkeit gar nicht gegeben. Geht man aber davon aus, dass ein Stromanbieter gewählt wurde, der seinen Strom aus 100% erneuerbarer Energien gewinnt, sieht die Sache gegenüber Gas und anderen fossilen Heizstoffen natürlich ganz anders aus.
Je nach Tageszeit kommt der in Österreich erzeugte Strom zu bis zu 100% aus erneuerbaren Energien. Nur selten ist der Anteil der Erneuerbaren geringer als 80%. Zu sehen ist dies – stündlich aktualisiert – hier: energie.gv.at. 30% des Strombedarfs in Österreich wird durch Importe gedeckt. Ja, diese Importe können auch aus nicht nachhaltigen oder erneuerbaren Quellen stammten. 50% davon tun es aber – Tendenz steigend. Wieviel Ökostrom kommt also an einem durchschnittlichen Tag aus der österreichischen Steckdose? Eine einfache Rechnung anhand 1000 Watt, also 1 kW: 70% (700 Watt) davon haben einen Ökostromanteil von 80%. Das sind also 560 Watt. Von den 300 importieren Watt kommen 150 Watt aus erneuerbaren Energieträgern. Fazit: 71% des Stromes aus der heimischen Steckdose wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Und genau deshalb ist Heizen mit Klimaanlage auch nachhaltiger als das Heizen mit fossilen Energien. Einfach, weil das oft gehörte Märchen, aus der Steckdose käme ein wilder Stommix aus Atomstrom und deutschem Kohlestrom, nicht stimmt. Aber ja: der Stommix ist nicht zu 100% sauber.
Dass der Stommix zukünftig noch sauberer wird, dazu kann man selbst viel beitragen. Zum Beispiel, indem man eben einen Stromanbieter wählt, der ausschließlich „Grünstrom“ anbietet und sich eine Photovoltaikanlage aufs Dach schraubt, und gute Teile des verbrauchten Stroms selbst erzeugt.