Sowohl im Bekanntenkreis, als auch in einer Gruppe auf Facebook – und überhaupt immer, wenn es um Wärmepumpen geht – geistert die Meinung herum, dass sich eine Wärmepumpe mit Photovoltaik im Winter nicht lohnt. Das ist einfach nicht richtig und deshalb lasse ich die Hosen runter und zeige ob sich Wärmepumpe und Photovoltaik ergänzen. Das werde ich im Übrigen den ganzen Winter lang machen, sodass am Ende eine belastbare Aussage getroffen werden kann. Hier mein Fazit für November.
Zunächst muss angemerkt werden, dass ich mit Klimaanlage heize. Und zwar ca. 75m² meiner 100m²-Hauses. Was heize ich nicht mit Klimaanlage (einfach, weil ich dort noch keine verbaut habe): WC, Bad, ein kleineres Zimmer und das Vorzimmer. Dort ist die Gasbrennwerttherme am Start. Zwei größere Zimmer sowie einen offenen Bereich aus Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Diele heize ich mit der Luft-Luft-Wärmepumpe, auch bekannt als Klimaanlage.
Eine fachmännisch dimensionierte und ausgewählte Luft-Luft-Wärmepumpe ist die effizienteste Form des Heizens. Aber auch andere Arten von Wärmepumpen haben sehr gute Effizienzen (SCOP-Werte) – noch dazu mit dem Vorteil, dass man mit ihnen auch Warmwasser erzeugen kann. Das kann eine Klimaanlage natürlich nicht. In allen Fällen wir die Effizienz der Gesamtanlage(n) eines Hauses – in diesem Fall die Kombination Wärmepumpe und Photovoltaik – von einer Vielzahl von Parametern beeinflusst. Ein wesentliche davon ist der eigene Lifestyle. Wann ist man zuhause, wann nicht? Ist es möglich (und je nach Anlage auch sinnvoll), die Anlage bei Nichtanwesenheit oder Nachts abzusenken und wie wird das gesteuert? Wie ist meine Photovoltaikanlage dimensioniert? Wie meine Wärmepumpe? Und so weiter.
Apropos: meine Photovoltaikanlage hat 5,32 kWp wovon 2 kWp NNW und der Rest SSO ausgerichtet sind bei einer Dachneigung von rund 45°. Ich wohne in Ostösterreich.
Ich selbst senke die Temperatur nachts ab und dann wenn wir nicht zuhause sind, wobei wir eher tagsüber nicht daheim sind. An den Tagesrändern haben wir dabei den größten Wärmebedarf.
Nun aber zur Frage aller Fragen: kann ich die Wärmepumpe im Winter mit der PV-Anlage unterstützen und damit kostengünstiger betreiben, ja oder nein?
Wie das Archiv von Meteoblue zeigt, war der November in der ersten Hälfte relativ warm. Gegen Ende hin wurden in der Nacht bereits Minusgrade erreicht. Das Wetter spiegelt sich im Ertrag der Anlage wider. Insgesamt erzeugte meine Photovoltaikanlage für diese Jahreszeit gute 200 Kilowattstunden (199,72). Davon speiste ich 121 Kilowattstunden in das Stromnetz ein und verbrauchte also 79 Kilowattstunden selbst.
Mein Gesamtenergiebedarf lag im November bei 370 Kilowattstunden (kWh), wobei davon 150 kWh in das Heizen gingen. Dabei habe ich den ganzen Monat durchgeheizt und zwar auf 22° bei Anwesenheit und auf 18° bei Abwesenheit bzw. Nachtabsenkung. Von den 79 kWh, die ich selbst verbrauchte, gingen 50 kWh direkt in das Heizen. Somit konnte ich ein Drittel meines Energiebedarfs für das Heizen durch selbst erzeugten Strom decken.
Das oft gehörte Verkaufsargument, dass eine Photovoltaikanlage eine Wärmepumpe gut unterstützen kann, wurde daher im November eindeutig bestätigt.