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Dynamische Stromtarife in der Praxis & wer davon profitiert

Dynamische Stromtarife sind eine spannende Möglichkeit, beim Strombezug ordentlich Geld zu sparen – aber sie sind nicht für jeden Haushalt geeignet. In diesem Beitrag erfährst du, was dynamische Tarife eigentlich sind, für wen sie sich besonders lohnen und wann man besser die Finger davon lassen sollte. Außerdem gebe ich dir einen praktischen Einblick in meinen eigenen Stromverbrauch mit Photovoltaik, Wärmepumpe und intelligenter Steuerung.

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Was sind dynamische Stromtarife?

Dynamische Stromtarife orientieren sich an den tatsächlichen Strompreisen an der Börse – und diese schwanken stündlich. Strom ist unterm Strich und vereinfacht gesagt dann am teuersten, wenn alle ihn brauchen: typischerweise morgens und abends. In der Mittagszeit hingegen, wenn Photovoltaikanlagen viel liefern und der Bedarf sinkt, ist Strom oft besonders günstig.

Wer sollte keine dynamischen Tarife nutzen?

Nicht für jeden Haushalt haben dynamische Tarife Sinn. Besonders schwierig wird’s, wenn du keine Möglichkeit hast, deinen Stromverbrauch flexibel zu gestalten. Das betrifft z. B.:

  • Haushalte ohne zeitversetzbare Geräte (z.B. alte Waschmaschinen, Geschirrspülern etc., die keine Startzeitvorwahl besitzen)
  • Menschen, die ausschließlich morgens oder abends Strom brauchen
  • Haushalte ohne Smart-Home-Lösungen, die zeitgesteuerte Verbraucher automatisch ansprechen können
  • Wenn das E-Auto nur abends geladen werden kann – dann leider meist zu Höchstpreisen

In solchen Fällen können dynamische Tarife sogar teurer werden als herkömmliche Fixpreis-Tarife.

Wann lohnt sich ein dynamischer Tarif?

Für alle, die ihren Stromverbrauch aktiv steuern können – entweder durch technische Systeme oder bewusste Verhaltensänderung – sind dynamische Tarife eine hervorragende Möglichkeit, das Haushaltsbudget zu entlasten.

Hier ein paar Beispiele:

  • Geschirrspüler oder Waschmaschine mit Startzeitvorwahl nutzen
  • E-Auto tagsüber laden, wenn der Strom günstiger ist
  • Heizung oder Klimatisierung intelligent anpassen
  • Photovoltaikanlage mit Stromverbrauch kombinieren

Dynamische Stromtarife in der Praxis: mein Alltag mit dynamischem Tarif

Ich nutze einen dynamischen Tarif vom Anbieter aWattar und kombiniere diesen mit meiner eigenen Photovoltaikanlage (5 kWp, Süd-Südost- und Nord-Nordwestausrichtung). Dazu habe ich eine Luft-Luft-Wärmepumpe (Klimaanlage, mit der ich auch heize), intelligente Heizstrahler für Bad und Vorzimmer sowie ein E-Auto, das ich bei Bedarf flexibel laden kann.

Ein typischer Wintertag

  • Stromproduktion: ca. 12,4 kWh an einem sonnigen Novembertag
  • Ziel: Möglichst viel Strom selbst nutzen, wenig ins Netz einspeisen
  • Verbrauchersteuerung:
    • Heizstrahler laufen möglichst nur, wenn Sonnenstrom da ist
    • Klimaanlage reduziert Verbrauch durch leichte Heiztemperatursenkung bei niedriger Sonneneinstrahlung oder wenn niemand zuhause ist
    • E-Auto hat Priorität – lädt zuerst bei Überschussstrom
    • Geschirrspüler läuft zu Mittag – oft ohne Netzbezug

Die Steuerung erfolgt größtenteils automatisch über das mein „selbstgebasteltes“ Smart-Home-System (FHEM), Go-e und CleverPV.

Stromkosten im Überblick

Durch die gezielte Steuerung und Kombination von Eigenverbrauch und günstigen Börsenstromzeiten habe ich im Schnitt folgende Stromkosten:

  • 9–10 Cent/kWh reiner Strompreis
  • Inklusive aller Abgaben wie Netzgebühren: ca. 18 Cent/kWh
  • Vergleich: Fixpreis-Tarife liegen derzeit bei 23–24 Cent/kWh

Fazit: Ich spare aktuell signifikant und nutze meinen Sonnenstrom bestmöglich aus – dank smarter Steuerung und dynamischem Tarif.


Fazit – Dynamische Tarife: Ja oder Nein?

VorteilNachteil
Günstiger Strom bei flexiblem VerbrauchPreisrisiko bei fixen Verbrauchszeiten
Optimale Ergänzung zur PV-AnlageTechnisches Verständnis bzw. Smart-Home-Systeme nötig
Mehr Eigenverantwortung & KontrolleNicht jeder Haushalt kann flexibel reagieren

Wenn du deinen Stromverbrauch bewusst steuern kannst oder in Zukunft intelligenter machen möchtest, dann lohnt sich ein dynamischer Tarif für dich definitiv. Und keine Sorge: Es braucht nicht immer teure Smart-Home-Systeme – oft reicht schon eine Verhaltensänderung.


Noch Fragen?

Hast du Fragen zu meiner Stromstrategie, möchtest du mehr Details zu meiner Steuerung oder interessiert dich ein spezielles Thema rund um Strom, Photovoltaik oder nachhaltige Energie? Dann schreib’s mir gerne in die Kommentare!

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