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Lohnt sich ein Stromspeicher? Ein Rechenbeispiel aus Österreich

Immer wieder hört man von deutschen YouTuber:innen den Tipp: „Mach dein Dach voll mit Photovoltaik – und nimm am besten gleich einen Speicher dazu.“ Doch ist das wirklich sinnvoll? Das klären wir heute in der Rubrik „Lohnt sich ein Stromspeicher?“

👉 In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf den Nutzen eines Stromspeichers – allerdings unter österreichischen Rahmenbedingungen. Denn was in Deutschland rentabel ist, kann hierzulande ganz anders aussehen.

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🏡 Ausgangslage: Mein Haushalt

Ein Stromspeicher war für mich lange kein Thema – bis sich einige Rahmenbedingungen änderten. So sieht mein persönliches Setting aus:

MerkmalBeschreibung
👥 Haushaltsgröße2 Personen
🔋 Jahresverbrauchca. 7.865 kWh
🚗 Elektroautos2 Stück (1 davon wird regelmäßig zu Hause geladen)
☀️ PV-Anlage5 kWp – 2/3 südlich (SSO), 1/3 nordwestlich (NNW) ausgerichtet
🌡 HeizenNur mit Strom (Klimaanlage & Heizlüfter)
🔌 TarifmodellDynamischer Stromtarif + Teilnahme an Energiegemeinschaft

📉 Warum sich ein Speicher normalerweise nicht lohnt

Für einen durchschnittlichen österreichischen Haushalt mit PV-Anlage (ohne E-Auto, ohne elektrisches Heizen) gilt weiterhin:

Ein Speicher rechnet sich wirtschaftlich meist nicht.

Denn:

  • Die Anschaffungskosten sind relativ hoch.
  • Der Eigenverbrauchsanteil liegt oft bei nur 30–40 %.
  • Die Einsparung durch den Speicher ist gering (ca. 100 € pro Jahr).

🔁 Was sich bei mir geändert hat

Durch die Kombination aus:

  • hohem Verbrauch (Heizung + E-Autos),
  • einer gut dimensionierten PV-Anlage,
  • und einem dynamischen Stromtarif,

wird ein Speicher plötzlich interessant – wenn man ihn richtig nutzt.


🧮 Die Rechnung

BerechnungspunktWert
🔋 Speichergröße10,24 kWh
💸 Anschaffungskostenca. 4.500 €
⚡️ Eigenverbrauch durch Speicher erhöht sich+1.124 kWh pro Jahr
💰 Ersparnis durch PV-Eigenverbrauchca. 100 €/Jahr
⚡️ Zusätzlich: Netzladung zu günstigen Zeiten+2.600 kWh genutzt
💸 Zusätzliche Einsparung durch Netzladungca. 250 €/Jahr
📊 Gesamtersparnis jährlichca. 351 €
🗓️ Amortisationsdauerca. 13 Jahre (realistisch: 11 Jahre mit Inflation)
🔁 Lebensdauer laut Hersteller6.000 Vollzyklen ≈ 16 Jahre

⚠️ Vorsicht: Nur bei exakter Datenlage!

Damit sich der Speicher rechnet, braucht es:

  • Transparente Stromverbrauchsdaten (Smart Meter mit 15-Minuten-Intervallen)
  • Automatisierte Steuerung der Verbraucher
  • Günstigen Tarif mit dynamischer Preisgestaltung
  • Technisches Verständnis für Lade- und Entladestrategien

📌 Wichtig: Durchschnittsrechnungen helfen hier wenig – jede:r hat ein individuelles Lastprofil.


📍 Fazit zu „Lohnt sich ein Stromspeicher?“

🔋 Ein Stromspeicher rechnet sich nur unter bestimmten Voraussetzungen.

Wer:

  • einen hohen Eigenverbrauch hat,
  • flexibel mit Stromtarifen umgehen kann,
  • und bereit ist, technisch zu optimieren,

kann sich durch einen Speicher unabhängiger machen – auch wenn es kein klassisches Rendite-Investment ist.

❗️Aber: Was in Österreich unter bestimmten Bedingungen funktioniert, kann in Deutschland ganz anders aussehen. Strompreise, Netzentgelte und Förderungen unterscheiden sich teils massiv.


📣 Deine Meinung?

Hast du ähnliche Überlegungen angestellt? Welche Erfahrungen hast du mit Speichern gemacht?

📝 Schreib’s in die Kommentare!

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