Die Gemeinde Pöttsching hat etwas getan, was ich mir vor allem im Burgenland (aber auch sonst überall) öfter wünschen würde – nämlich ein Kulturinformationssystem aufgebaut, das über die Region, ihre Geschichte (von der Besiedelung bis zur Neuzeit), die Landwirtschaft und die regionale Natur und Kulturlandschaft Auskunft gibt.
Die Sache funktioniert so: Im Internet findet man einen Plan, wo überall Informationsstellen zu finden sind. Die einzelnen Informationsstellen bzw. Sehenswürdigkeiten bilden eine Wanderung von einem Ende des Pöttschinger Hotters zum anderen und damit von rund 14 Kilometern. An den einzelnen Infopoints zeigt eine Tafel eine Telefonnummer, die man anrufen muss, damit man wirklich interessante Standortinformationen bekommt. Diese gibt es je nach Lust und Laune für Erwachsene, aber auch speziell (in einer verkürzten und altersgerechten Form) für Kinder. Man hat sich damit wirklich viel Mühe gegeben!
Hört man sich die Infos zum Großteil an, so benötigt man für den Kulturpfad rund 3,5 Stunden. Da der Pfad nahe des Waldcafés endet (das nicht mehr zu Pöttsching gehört) bietet es sich an, den Schlusspunkt der Tour ebendort zu setzen und mit Kaffee und vorzüglichem Kuchen die Wanderung ausklingen zu lassen.
Vom Waldcafé aus kann man entweder mit dem Bus nach Pöttsching zurückkehren, oder man nimmt den Weg durch den Wald, was die Wanderung um rund 5 km (und eine Stunde) verlängert.
Pöttsching ist ein Straßendorf und daher wandert man nur ganz kurz durch den Ort und hauptsächlich durch einen Teil der wunderschönen Kulturlandschaft rund um den Ort. Jener Teil, der an Niederösterreich grenzt und in dem die Wanderung beginnt, ist auch als großer Skulpturengarten angelegt, jener, der an Bad Sauerbrunn grenzt, entspricht teilweise der Wanderung “Kulturlandschaft Neudörfl – Pöttsching – Bad Sauerbrunn“.
Fazit: Der Kulturpfad Pöttsching ist ein Geheimtipp für Menschen und Familien aus der Region, aber auch für Touristen, die an der lokalen Geschichte und Artenvielfalt interessiert sind. Mit Kindern leicht machbar und auch als Radtour ansprechend (es gibt entgegen der GPS-Aufzeichnung keine Schlucht, die zu überwinden ist und der zu überwindende Höhenunterschied ist nur 100 Höhenmeter, nicht über 400 – das ist einfach ein Aufzeichnungsfehler 😉 ).