ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Plattenstein-Überschreitung / Gauermannhütte

Zu den wohl schönsten familientauglichen Herbstwanderungen im gesamten Umfeld der Wiener Hausberge zählt eine Überschreitung des Plattensteins (und damit quasi auch der Gauermannhütte, die man an dessen Gipfel findet).

Man startet dabei im Tiefenbachgraben, der zur Gemeinde Miesenbach gehört (von wo aus der Weg zum Parkplatz gut mir „Dürre Wand, Gauermannhütte“ beschildert ist). Nach rund 100 Metern teilt sich der Weg. Links würde man rascher zum Gipfel gelangen. Es sei aber dringend empfohlen, jedenfalls den rechten Weg zu nehmen (rot bezeichnet mit „Schwaighofer / Gauermannhütte“)! Dann – und nur dann – erlebt man einen der romantischten und biedermeierlichsten Anstiege überhaupt. Den schnelleren und weitaus weniger romantischen linken Weg nimmt man zum einfachen und schnellen Abstieg.

Der Weg – der auch für kleinere Kinder leicht schaffbar ist, aber durchaus auch einiger Anstrengungen bedarf – führt anfangs über Wiesen in einen Wald. Bald trifft man auf einen schwach ausgeprägten, sehr breiten und ebenfalls bewaldeten Grat, dem man stets (und eine gefühlte Ewigkeit lang) relativ steil bergauf folgt. Die Mühen werden durch zwei am Weg liegende Rastbankerl und immer wieder fantastischen Tiefblicken belohnt! Vor allem im Herbst ergeben diese gemeinsam mit den Nebeln in den Tälern ein atemberaubendes Panorama.

So gelangt man kurzweilig (mit kleineren Kindern samt Pausen nach ca. 1,5 – 2 Stunden) schlussendlich zum Gipfel des Plattensteins samt Gauermannhütte (auf die Öffnungszeiten achten!). Dieser stellt die Krönung dar und erlaubt nochmals fantastische Aus- und Tiefblicke!

Die Gauermannhütte ist nach Friedrich Gauermann benannt – einem sehr populären Maler aus Miesenbach, der im Biedermeier solche Sachen (Stichwort „Röhrender Hirsch im Wald“) malte:

Und ja, so sieht es während dem Aufstieg tatsächlich überall aus! Quasi.

Eine Rast am Gipfelkreuz und – wenn offen – eine Einkehr runden das Erlebnis ab, bevor der Rückweg angetreten wird, indem man dem Weg weiter folgt. Abgestiegen wird damit rasch, aber wesentlich weniger pittoresk durch Wald auf breiteren Wegen.

Schließlich gelangt man vorbei an einem Pferdehof wieder zurück zum Parkplatz, den man samt Kindern und Einkehr nach einem halben Tag wieder erreicht. Alleine schafft man das alles in unter zwei Stunden.

Fazit: Ein Muss für jedermann, der eine wirklich schöne, nicht allzu lange Herbstwanderung absolvieren will (wobei diese Runde auch im Hochsommer ihre Reize hat)!

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

© 2024 ALPENLAND|magazin

Thema von Anders Norén