ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Eine herbstliche Wanderung übers Kieneck

Das Kieneck in den Gutensteiner Alpen ist ein 1.106 Meter hoher Berg, der seine Vorzüge vor allem im Frühling oder Herbst ausspielt. Denn während weiter oben schon (oder noch) Schnee liegt, lässt sich das Kieneck wunderbar erwandern.

Im wesentlichen gibt es zwei Ausgangsorte für eine Besteigung dieses Berges. Furth an der Triesting, oder Thal im Piestingtal. Da Thal für mich näher liegt, habe ich mich für zweitere und auch kürzere Variante entschlossen. Man parkt dabei direkt im „Zentrum“ von Thal, direkt neben einer Infotafel bei einer – im Winter geschlossenen – öffentlichen Toilette bzw. neben der Feuerwehr. Von dort folgt man einer asphaltierten Straße, bei der man sich nach einer kleinen Brücke rechts hält und dem Wegweiser zum Maresch-Steig folgt. Auch links würde es zur Enzianhütte auf dem Kieneck gehen – allerdings durch einen Graben.

Wer meiner Route (siehe Karte unten) folgt, der wird bemerken, dass der eigentliche Maresch-Steig erst am Ende der Straße beginnt, ich aber schon vorher auf eine Forststraße abzweige. Das hat reine Bequemlichkeitsgründe, denn die Forststraße führt rasch und sehr unschwierig in Kehren nach oben, bis sie den Maresch-Steig kreuzt. Hier folgt man nun diesem sehr schmalen, aber gut ausgeprägten Steig in einer langen Querung bis zum kleinen, feinen Sattel zwischen Almeskogel und Kieneck. Von hier aus gilt es noch eine letzte, doch sehr steile Steigung zu bewältigen, bevor man (bis Mitte November) in der Enzianhütte gute Speisen und Getränke genießen kann. Von der Terrasse dieser Hütte hat man auch eine überraschend schöne Aussicht auf die umliegenden Berge – allen voran Schneeberg, Rax und Unterberg.

Nach der verdienten Rast geht es – vorbei an einer netten Kapelle – zuerst bergab zu einem Bankerl samt Marterl. Dieses ist vor allem deshalb erwähnenswert, weil man von hier eine wunderbare Aussicht auf die andere Seite des Kienecks (Triestingtal und Co.) hat. Außerdem zweigt hier einer von mehreren Wegen ab, die wieder zurück nach Thal führen. Allerdings durch den Viehgraben. Der mag zwar recht komfortabel zu begehen sein, aber die schönere Abstiegsvariante ist sicherlich jene über den Enziansteig. Dazu muss man aber wieder etwas weiter bergauf gehen, bevor der Enziansteig nach links abzweigt. Sehr schön, meist sehr gemäßigt und nur an einigen wenigen Stellen ziemlich steil führt dieser Steig entlang eines schönen Kammes. Zur Linken der Viehgraben, zur Rechten Thal mit dem Myrabach. Beides freilich weit unten und aufgund der lichten Bewaldung unsichtbar.

Der Enziansteig ist lieblich und abwechslungsreich, und schneller, als einem lieb ist, erreicht man wieder Thal – und zwar ziemlich genau beim Feuerwehrhaus. So ergibt sich eine anregende, abwechslungsreiche Runde auf einen der östlichsten Eintausender der Alpen.

Fazit: Eine schöne, unschwierige und abwechslungsreiche Herbst- oder Frühlingswanderung. Nicht mehr – aber auch nicht weniger.

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Thema von Anders Norén