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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Großer Otter – Überschreitung

Schlagl bei Raach im Hochgebirge ist nicht gerade der bekannteste Ort der Welt. Kaum jemand, der an eine Wanderung in den Wiener Hausbergen denkt, wird einen dieser beiden Orte nahe Gloggnitz als Ausgangspunkt wählen. Und kaum jemandem wird der Große Otter als Ziel einer Tour einfallen. Schade, denn beim Großen Otter handelt es sich um einen famosen Aussichtsberg, von dem aus fast alle wesentlichen Gipfel der Wiener Hausberge im Panorama bewundert werden können. Ich möchte daher – wirklich sehr – folgende leichte und familientaugliche Tour ans Herz legen:

In Schlagl startet der Otter-Rundweg R4, der hier beschrieben wird. Entweder man parkt in der Ortsmitte, oder gleich dort, wo der Weg von der asphaltierten Straße abzweigt entlang einer Wiese. In jedem Fall sollte man ein GPS oder eine Karte dabei haben, denn der Weg folgt nun durchgehend guten Wegen und Forststraßen, die aber kaum bis gar nicht markiert sind. Die Wegeerhalter und Waldbesitzer sind offenbar nicht wirklich darauf erpicht, dass hier viele Menschen gen Gipfel wandern. Und irgendwie ist das auch gut so.

Nach rund 1,5 km wird eine Abzweigung erreicht. Der Rundweg R4 würde nun eigentlich nach links abzweigen. Ich halte aber eine Begehung in der “falschen” Richtung für schlüssiger, wiewohl dann im Abstieg eine klitzekleine Schlüsselstelle liegt, die im Aufstieg einfacher zu bewältigen wäre. Vermutlich hat man daher den Weg in die andere Richtung angelegt.

Wie auch immer: breite und bequeme Forststraßen führen zunächst zu einer wunderschönen Wiese. Hier rastet man gerne, bevor es etwas steiler Richtung Gipfel geht. Dieser baut sich am Ende einer weiteren Wiese auf und wird durch ein Kreuz samt Gipfelbuch markiert. Vor allem aber bietet er eine wunderbare Aussicht! Sonnwendstein, Rax, Schneeberg und Hohe Wand – und damit einige der wesentlichsten Protagonisten der Wiener Hausberge – stechen sofort ins Auge und liegen in voller Pracht vor dem staunenden Betrachter. Aber auch weitere wichtige Gipfel sind zu sehen. Am einfachsten können sie mit der App Peakfinder identifiziert werden.

Hat man sich satt gesehen, geht es wieder hinab ins Tal. Im Winter könnte man die Rodel bis zum Gipfel ziehen und dann am bisherigen Aufstiegsweg wieder ins Tal rodeln. Wir aber bleiben bei dieser Tour am Rundeweg R4. Zuerst führt dieser etwas steiler, aber auf einem guten Weg weiter, bis eine kurze Querung auf einem sehr schmalen Pfad – dem Heinzsteig – folgt. Das Ende des Heinzsteiges ist vor allem bei nassen Verhältnissen (oder im Winter) etwas heikel, aber ungefährlich. Hat man den Heinzsteig geschafft, warten keinerlei Schwierigkeiten mehr und in Kürze erreicht man wieder den Ausgangspunkt.

Fazit: eine einfache Wanderung auf einen grandiosen Aussichtsberg, den fast niemand kennt. Wunderbar!

 

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