Dass sich die Flatzer Wand als tolles Kletter- und Wandergebiet abseits des Mainstreams anbietet und eigentlich immer eine Reise wert ist, habe ich schon des öfter geschrieben (Link oben klicken).
Das ist aber nur die halbe Wahrheit, denn die Flatzer Wand liegt im eigentlich viel größeren Naturpark Sierningtal – Flatzer Wand. Dieser ist vielen Leuten noch viel unbekannter. Das ist schade, denn die Natur und Gegend rund um St. Johann am Steinfelde und Flatz sind sehr schön und vielfältig. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten abseits der Aussichtswarte am Gfieder und der Flatzer Wand (siehe oben) steuert die folgende Wanderung an.
Achtung: die Wegmarkierungen im Naturpark sind spärlich und weitgehend so gestaltet, dass sie nicht allzu viel Sinn ergeben. Diese Runde nutzt daher viele kleine Steigerl und springt in den markierten Teilen zwischen den Markierungsfarben hin und her. Also: beim Nachwandern zwischendurch jedenfalls einen Blick auf das GPS machen und etwas Orientierungssinn mitbringen.
Die Tour startet am Parkplatz bei der hübschen Wehrkirche von St. Johann am Steinfelde (Gemeinde Ternitz). Man geht aber nicht an der Kirche vorbei, sondern nimmt den blau markierten Weg im kleinen Graben unterhalb des Parkplatzes. Dieser Weg führt sehr rasch zur ersten Sehenswürdigkeit: den Sesselbäumen an einer kleinen Lichtung.
Ein paar Schritte muss zurückgegangen werden, dann geht es links hinauf. Unser nächstes Ziel: der Gipfel des Schönbühels (725 m). Nicht weit davon trifft man auf den Ausstieg des Hühnersteigs und einen sehr feschen Rastplatz mit tollem Ausblick. Auch auf eine Beschreibung des Panoramas auf einer Übersichtstafel hat man hier gedacht.
Vom Schönbühel aus gilt es nun, wieder zum blau markierten Weg zu queren, der auch als Naturlehrpfad angelegt ist. Auf einer guten Forststraße gelangt man nun zur Abzweigung zur nächsten Sehenswürdigkeit: der beeindruckenden Fleischesserföhre. Selten sieht man so eine monumentale Schwarzkiefer. Hier hat man auch die Möglichkeit zu einer schattigen Rast, bevor es auf den 898 Meter hohen Gösing geht. Nahe (etwas unterhalb) des bewaldeten Gipfels – aber nicht innerhalb der markierten Wege – liegt wieder ein super Aussichtpunkt. Bei mir hat sich der Schneeberg diesmal leider im Schneegestöber versteckt, aber bei Schönwetter kann hier wirklich gut – und dank Bankerl auch bequem – die Aussicht genossen werden.
Nun wird der Gösing umrundet und von nun an geht es auch nur noch bergab. Bald wird wieder der Ausstieg des Hühnersteiges erreicht, der diesmal auch begangen wird. Der Hühnersteig hält eine kleine Wandstufe bereit, die bei Nässe und bergab etwas heikel sein kann. Sie wird auf ca. 5 Höhenmetern überwunden (Schwierigkeitsgrad I-, extrem gutmütiges Gelände). Danach zeigt sich der Steig als guter, schmaler Pfad.
Schon bald würde dieser Steig nahe der Sesselbäume in den Aufstiegsweg einmünden. Wir biegen davor aber Richtung Hintenburg ab. Entlang von Feldern und Obsthainen und später über das Weidegebiet von St. Johann stoßen wir schließlich auf die Friedhofsmauer hinter der Kirche. Durch ein Tor gelangen wir zu dieser und durch ein weiteres Tor zurück zum Ausgangspunkt.
Fazit: Der Naturpark Sierningtal – Flatzer Wand ist ein vielen unbekanntes, aber vielfältiges Juwel nahe Ternitz, das es jedenfalls wert ist, entdeckt zu werden. Viele Wanderwege und das im Naturpark gelegene Neunkirchner Naturfreundehaus als Schutzhütte laden ein, hier recht einsame Stunden beim Wandern zu verbringen. Die hier vorgestellte Wanderung zeigt alle wesentlichen Highlights des Gebietes (abgesehen von der Flatzer Wand selbst).