ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Wulkatal-Durchschreitung

Coronabedingt habe ich momentan den inneren Drang nach weiten Wanderungen. Einfach, um den Kopf frei zu bekommen und das viele Sitzen vom Home-Office zumindest etwas zu kompensieren. Meistens gehe ich dabei von zu Hause in irgendeine Richtung weg. Somit sind die allermeisten dieser Wanderungen nur für mich ganz persönlich lohnend, aber finden selbstredend keinen Eingang in diesen Blog.

Manche dieser Wanderungen sind aber unverhofft schön und verdienen es, hier vorgestellt zu werden. Eine davon war die Tour zum Leithaursprung. Eine andere ist die nun vorgestellte.

Die Idee war es, die Wulka von Mattersburg aus bis zu ihrer Mündung in den Neusiedlersee zu erwandern. Dieser Fluss bzw. Bach, der in Forchtenstein entspringt, verläuft in Mattersburg unterirdisch. Er ist deshalb weitgehend unsichtbar und so starte ich das Unterfangen in Walbersdorf. Das Auto parke ich in der Berggasse und in Kürze geht es „hinab“ ins Wulkatal.

Auf den ersten Kilometern von hier nach Pöttelsdorf offenbart sich bereits das Gepräge dieser Tour. Wir lernen auf den rund 30 Kilometern durch das Wulkatal das kleinteilige, ursprüngliche und auch kroatisch geprägte Burgenland kennen. „Hintaus“ bewegen wir uns stets hart an der Grenze zwischen landwirtschaftlicher Nutzung der Landschaft und Naturbelassenheit derselben.

Immer wieder bildet die Wulka Auen aus und bietet Fauna und Flora ein intaktes Rückzugsgebiet. Dort, wo sich die meist kroatischen Orte an sie schmiegen, prägt sie in fast schon kitschiger Weise das Ortsbild. Besonders offenbar wird all das in Trausdorf. Ein wunderbarer Ort!

Interessant ist am Ende dieser angenehmen, aber doch längeren Wanderung das „Wulkadelta“ in Donnerskirchen. Der Fluss verschwindet am Areal des Golfplatzes einfach im Schilfgürtel des größten Steppensees Europas. Man selbst ist an diesem Punkt rechtschaffen müde und hat bei einer Wanderung durch das gesamte Wulkatal ein Bilderbuch-Burgenland kennengelernt.

Fazit: Wer das schöne Burgenland von einer gar nicht touristischen Seite entdecken will, dem sei diese Wanderung sehr ans Herz gelegt.

Weiter Beitrag

Zurück Beitrag

Antworten

eMail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.
Auch möglich: Abo ohne Kommentar.

© 2024 ALPENLAND|magazin

Thema von Anders Norén