Sowohl die Pfaffen, als auch der Feistritzsattel samt Harder Kogel sind ja bereits zum Beispiel vom alpannonia-Weitwanderweg bekannt sowie von der einen oder anderen Schneeschuhtour. Was ich immer schon ausprobieren wollte – und heute auch tat – ist die weniger bekannte Bergrunde vom Feistritzsattel über die beiden Pfaffen fast bis zum Pfaffensattel und über den Kardinal-Nagl-Steig retour. Und ja: es ist eine super Tour! Rund 14 km und 600 Höhenmeter überwindet man dabei – stets mit prächtiger Aussicht.
Startpunkt ist der Parkplatz am Feistritzsattel, von wo es zunächst auf den Harder Kogel geht. Mit ständig schönem Panorama auf Schneealpe, Rax, Schneeberg, Sonnwendstein, Hochwechsel, aber auch weiter entfernte Berge wie den Hochlantsch folgt man dem alpannonia bzw. dem Weitwanderweg Nr. 2 bis zu jenem Punkt, der unmarkiert (aber eindeutig) auf den Großen Pfaffen führt. Der Anstieg ist überraschend alpin und man ist schon beim Handanlegen an den Fels (Schwierigkeitsgrad I) froh darüber, dass man am selben Weg nicht wieder runter muss. Eine sehr anregende, aber auch nur kurze Strecke führt also auf den Gipfel des Großen Pfaffen.
Nach dem Sattsehen an der Aussicht erfolgt der Abstieg über den Normalweg mit eindeutiger Steigspur, aber ebenfalls unmarkiert. Auf dem alpannonia geht es weiter Richtung Gipfel des Kleinen Pfaffen. Dieser wird wieder über einen unmarkierten kleinen Steig erreicht, für dessen Verlauf ein klein wenig Orientierungssinn vonnöten ist. Der Kleine Pfaff meint es aber gut und sein lieblicher Gipfel wird bequem erwandert.
Auch hier gilt es, die Aussicht zu genießen, bevor man auf unmarkiertem Steig immer steiler werdend absteigt. Die Mini-Steigspur führt wieder zum alpannonia, dem man kurz bis zu einer größeren Futtergrippe folgt.
Dort zweigt der unmarkierte und historische Kardinal-Nagl-Steig ab. Früher war dies ein Reitsteig. Den Einstieg zu finden erfordert etwas Suchen – umso verblüffender ist dann der perfekte Zustand dieses Steiges, der im Wesentlichen eine sehr ebene Querung zwischen Pfaffen- und Feistritzsattel ist. Sehr lässig!
Der Kardinal-Nagl-Steig ist allerdings nicht mehr vollständig erhalten (ungefähr ein Drittel der Rückwegstrecke) und mündet später in eine Forststraße, der man weiter folgt. Erst ganz am Ende zeigt sich ein Rest des Steiges nochmals und führt uns schließlich zurück auf den Weg zum Ausgangspunkt.
Fazit: Eine extrem lohnende Wanderung, die einfach alles beinhaltet: Almwiesen, alpine Anstiege, viel Aussicht, wildromantische historische Steige und eine (schöne) Forststraße am Ende. Jause mitnehmen – keine Einkehrmöglichkeiten!