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Windturbine in alpiner Lage

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Kürzlich durfte ich die Pilotanlage einer neuen Windturbine in alpiner Lage inspizieren. Was die “Alpin 500” kann und was sie bringt, zeige ich in diesem Video.

Die Turbine läuft am Alois-Günther-Haus, einer Schutzhütte am Gipfel des Stuhlecks (Randgebirge östlich der Mur). Das Stuhleck ist sehr windexponiert. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit beträgt im Jahresmittel über 25 km/h. Von Herbst bis Frühling gibt es sehr viele Tage mit Windgeschwindigkeiten von über 50 km/h und Spitzen von über 150 km/h. Das ideale Umfeld für einen Härtetest einer neuen Turbinenart. Dieser läuft zum Videozeitpunkt seit 2 Jahren erfolgreich.

Diese Windturbine in alpiner Lage hat ihr Leistungsmaximum bei 90 km/h Wind. In diesem Fall erzeugt sie 511 Watt an Strom. Deshalb und aufgrund ihrer Dimensionen ist sie als Balkonkraftwerk einzustufen und auch nicht bewilligungspflichtig. Im Falle einer Inselanlage auf einer Schutzhütte wäre dies aber ohnehin weitgehend irrelevant. Bei 61 km/h Wind werden 223 Watt erzeugt, bei 29 km/h 57 Watt und bei 21 km/h 15 Watt. Kurzum: es liegt in der Natur einer Windturbine, dass der Standort möglichst windexponiert sein muss, damit eine signifikante Menge an Strom erzeugt werden kann. Ob ein Standort geeignet ist, kann unter anderem auf www.windatlas.at evaluiert werden.

Wieviel Strom erzeugt die Windturbine in alpiner Lage?

Nimmt man an, dass im Schnitt an einer günstigen Stelle 200 Watt erzeugt werden und das bei 20 Stunden Wind pro Tag und 300 Windtagen, so ergibt das eine tägliche Stromerzeugung von 4 Kilowattstunden. Das ist schon signifikant in Bezug auf Inselanlagen, da damit der Stromspeicher nachgeladen werden kann und sich so immerhin 1,2 Megawattstunden (MWh) pro Jahr an zusätzlichem Strom ergeben. Bonus dabei: der Wind geht meist dann, wenn die Sonne weniger scheint (Nachts und im Winter). Gerade hier kann so eine Turbine gut unterstützen.

Am Stuhleck erzeugt die genannte Turbine nach Aussage des Erfinders, den ich interviewen durfte, 1,8 MWh pro Jahr. das ist fast schon der Jahresverbrauch einer kleineren Wohnung. Selbst wenn man meine eher pessimistische Berechnungsmethode als Grundlage nimmt, kommt man auf 1,58 MWh, wobei 1 MWh davon im Winter erzeugt wird.

Alles in allem ein sehr interessantes Pilotprojekt, das ich hier kennenlernen durfte. Vielen Dank an den Erfinder und den Hüttenwirten für die informativen Einblicke!

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