“Cinque Terre”, das sind fünf abgelegene Fischerdörfer an der ligurischen Steilküste, die im Wesentlichen nur mit der Bahn zu erreichen sind. Eingebettet sind sie in einen kleinen, feinen Nationalpark und begrenzt werden sie durch die Städte Levanto im Westen und La Spezia im Osten. Gleich neben La Spezia liegt auch Portovenere, das auch als sechstes Dorf von Cinque Terre bezeichnet wird und ebenfalls gut zu erwandern ist.
Reisende nehmen am besten ein Hotel oder eine Pension in der Nähe des Bahnhofes von La Spezia. Empfehlenswert: https://affittacamerelunamar.com/
Vom Bahnhof in La Spezia erreicht man leicht alle Orte der hier vorgestellten Wanderungen. Ich empfehle ausdrücklich die Wanderungen in genau dieser Reihenfolge, wie hier vorgestellt, zu absolvieren, da sie in dieser Reihenfolge einen wunderbaren “dramaturgischen” Rahmen bilden. Wir starten dabei mit der Erkundung von …
Portovenere
Dazu fahren wir mit dem Bus nach Le Grazie, um in den markierten Weg nach Portovenere einzusteigen. Gleich zu Beginn ist dieser etwas (sehr) verwildert, aber schon bald sehr gut in Schuss und ausreichend markiert. Wir steigen durch Olivenhaine und Wälder sehr direkt rund 300 Höhenmeter auf, bis wir eine Straße erreichen. Von dort an geht es bergab und vor allem wird es ab nun auch wesentlich aussichtsreicher.
Leicht abseits des Weges liegt das Refugio Muzzerone, in dem sich eine Einkehr nicht nur wegen der wunderbaren Aussicht auf Portovenere, sondern auch aus kulinarischen Gründen anbietet. Nach der Stärkung erreichen wir bald die Burg von Portovenere und schließlich den Ort. Dieser wird ausgiebig erkundet, bevor es zurück zu einer Bushaltestelle geht.
Diese Wanderung ist ein perfekter Einstieg in einen Urlaub in Cinque Terre!
Levanto – Monterosso al Mare
Die eigentliche Durchschreitung der Cinque Terre beginnt in Levanto und folgt dem “blauen” Weg durch den Nationalpark. Dieser ist zwischen Monterosso und Corniglia später kostenpflichtig, wobei es ein 3-Tages-Bahnticket gibt, das diese Kosten bereits beinhaltet und genau auf die Durchschreitung abgestimmt ist. Denn: wir werden nun drei Tage durch die Cinque Terre wandern und dabei die Dörfer hautnah in ihrer Vielfalt erleben.
Wir beginnen also am Bahnhof von Levanto und spazieren durch einen Teil der Stadt, bis wir den Wegweiser nach Monterosso nahe einer Kirche erreichen. Von dort an geht es steiler werdend bergan, wobei sich schöne Panoramen auf Levanto ergeben. Auf den ersten beiden Kilometern werden wir auch mit dem großen Thema der nächsten Tage bekannt gemacht: Stufen, Stufen, Stufen. Zuerst noch komfortabel und urban, später waldig und “wild”.
Schließlich entwickelt sich der Weg zu einem herrlichen Küstenpfad mit famoser Aussicht auf Meer und Natur. So geht es – unterbrochen von schattigen Wäldchen – dahin, bis man die Abzweigung zur Kirchenruine Sant’Antonio del Mesco erreicht, zu der sich ein Abstecher auszahlt.
Bald danach erreicht man – über Stufen – den Ort Monterosso al Mare mit seinem herrlichen Strand, der für die nötige Abkühlung sorgt. Nach dieser geht es mit dem Zug zurück nach La Spezia.
Monterosso al Mare – Vernazza – Corniglia
Dies ist die visuelle Königsetappe jeder Cinque-Terre-Wanderung. Für mich ist dieser Abschnitt eine der schönsten Wanderungen, die ich je gemacht habe. Und ich habe viele gemacht 🙂
Gestartet wird am Bahnhof von Monterosso al Mare, von wo aus man dem Strand der Küste entlang folgt und später auch herrliche Blicke auf den Ort erhascht. Der erste Teil dieser Wanderung führt durch pittoreske Küsten-Weingärten – zuerst wieder teilweise über Stufen in die Höhe und dann über Stufen hinunter in den malerischen Ort Vernazza. Nach einer Pause samt Besichtigung von Vernazza geht es weiter – ganz anders geprägt – wieder bergan auf einem wunderschönen Küstenweg, bis wir eine kleine, aussichtsreiche Bar erreichen, wo ein Erfrischungsgetränk willkommen ist.
Wir passieren einen kleinen, sehr schön gelegenen Weiler und schon bald erspäht man den vergleichsweise recht hoch gelegenen Ort Corniglia, den es zu erreichen und dann auch zu besichtigen gilt. Zurück geht es wieder mit der Bahn, die über unzählige Stufen bergab erreicht wird.
Am darauffolgenden Tag muss man sich entscheiden: wandert man von Corniglia über Manarol nach Riomaggiore und besucht die Weingärten der Region, oder entscheidet man sich für eine Besichtigung der beiden Dörfer via der berühmten (und rollstuhlgerechten) Via dell’Amore. Wir haben uns der Hitze wegen für Letzteres entschieden.
Riomaggiore – Manarolo
Die Via dell’Amore ist im Wesentlichen nur in eine Richtung begehbar und so startet man am Bahnhof von Riomaggiore. Nach der Besichtigung des Städtchens begibt man sich auf den besagten Weg, wobei nochmals Eintritt zu zahlen ist – der ist es aber wert. Man darf sich nun keine Wanderung vorstellen, sondern einen feinen Spaziergang, der in den Nachbarort führt, der wunderbar liegt und einer Besichtigung harrt.
Danach besteigt man den Zug gen Monterosso zum Strandbesuchs.