ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Eine Rax-Runde mit Übernachtung

Eigentlich wollte ich mit Kind und Kegel über das zahme Gamseck aufsteigen, im Habsburghaus nächtigen und über die Seehütte wieder absteigen. Übrig geblieben ist davon nur die Nächtigung im Habsburghaus – und eine empfehlenswerte Rundwanderung für all jene, die sich Zeit nehmen wollen, um das Raxplateau zu erkunden.

Da es am ersten Tag bei unserer Ankunft in Altenberg noch ziemlich regnete, entschlossen wir uns vom (trockenen, aber sehr windigen) Preiner Gscheid aus über den Schlangenweg aufzusteigen. Nach einer ersten Kaffeepause im Waxriegelhaus erreichten wir nach rund 2,5 Stunden das Karl-Ludwig-Haus zwecks Einnahme eines feinen Mittagessens. Sehr empfehlenswert nach wie vor die Getränkekarte, die nicht nur bestes Velkopopovický Kozel aus dem Fass enthält, sondern (neu) auch feinste Wostok-Limo.

Dem Wind trotzend erklommen wir danach die Heukuppe, um – auf der vom Wind verschonten Seite – über das Gamseck gen Habsburghaus zu schreiten. Dieses erreichten wir nach rund 8 Stunden Gesamtzeit und 12 km.

Eine Einkehr im Habsburghaus lohnt sich immer, wie auch schon hier erwähnt! Noch netter als eine Einkehr ist aber definitiv eine Übernachtung in diesem an Gastfreundschaft nicht zu überbietenden Hause. Bevor man müde ins Bett fällt, gibt es u.a. folgendes zu erleben:

  • bestes Essen
  • Foxy den (fast) zahmen Hausfuchs
  • Heidi, die jodelnde Kuh
  • verschiedene Brettspiele und schließlich eine vom Hüttenwirt persönlich inszenierte
  • Gute-Nacht-Geschichte von Zwergen und Edelweiss-Feen für Große und Kleine

Generell gilt: um auf Schutzhütten zu übernachten, empfiehlt sich jedenfalls die Mitgliedschaft bei einem alpinen Verein (ÖAV, ÖTK, Naturfreunde, etc.). Sonst wird es eine relativ teure Sache. Als Mitglied kostet eine Übernachtung aber nur etwa die Hälfte (rund 12,00 pro Erwachsenem) und ist damit recht günstig.

Leider wurde eines meiner Kinder über Nacht krank. Somit mussten wir unseren eigentlichen Routenplan massiv abändern und den sichersten und schnellsten Weg zurück zum Preiner Gscheid wählen. Ich möchte hier dennoch unseren ursprünglichen Plan vorstellen, weil ich denke, dass dies eine wirklich schöne Route gewesen wäre. Bei Gelegenheit stelle ich sie auch in Bild und Karte dar.

Vom Habsburghaus aus wäre es aussichtsreich vorbei am Dreimarkstein zum Trinksteinsattel gegangen. Von dort erreicht man – über einen Umweg zur Hohen Kanzel und Preiner Wand (beides sehr aussichtsreich) die Neue Seehütte, von wo aus man z.B. über den Göbl-Kühnsteig oder den Waxriegelsteig zum Preiner Gscheid absteigen kann. Insgesamt ist diese Route rund 13 km lang und führt in erster Linie bergab.

Fazit: Eine Nächtigung im Habsburghaus ist ein Erlebnis für sich und die Wege dorthin und wieder zurück sind allesamt aussichtsreich und wunderschön. Wer etwas mehr Zeit hat, dem seien die hier vorgestellten Routen sehr ans Herz gelegt.


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