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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Promenadengrat (I+, einzelne Stellen II)

Steigname: Promenadengrat
Schwierigkeitsgrad Erwachsene: I+ (tlw. II)
Schwierigkeitsgrad Kinder: II
Zustieg: ca. 30 Minuten
Steiglänge: ca. 200 Höhenmeter
Kletterzeit: ca. 60 Minuten

Im Zuge eines ÖAV-Kurses zum Thema Bergsteigen habe ich vor kurzem den wunderbar ruhigen und schönen Promenadengrat auf die Hohe Wand meistern dürfen. Da es sich um einen Kurs handelte und dem Thema Sicherung mit mobilen Mitteln breiter Raum gegeben wurde, sind Dauer und Routenführung im Plan am Ende dieses Beitrags mit großer Vorsicht zu genießen. Vor allem die Dauer stimmt nicht. Ohne Kurs würde man wohl ca. 60 Minuten unterwegs sein. Nicht länger.

Um zum wenig begangenen Promenadengrat zu gelangen, geht man ein Stück weit über den Straßenbahnerweg, um diesen dann nahe dem Rastbankerl über den Wandfußsteig nach links zu verlassen. Nach rund 10 Minuten am Wandfußsteig erreicht man den Einstieg zum gut markierten (rote Punkte) Promenadengrat.

Die Einstiegswand ist – neben der Ausstiegswand, die aber umgehbar ist – auch gleich die Schlüsselstelle der Tour und entgegen der Literatur meiner Meinung nach mit Schwierigkeitsgrad II (statt I) zu bewerten. Der Einstiegswand folgt ein manchmal stärker, manchmal weniger stark ausgeprägter Grat aus festem Fels. Wie überall auf der Hohen Wand folgen schönen, einfachen Kletterstellen auch immer wieder recht erdige Teile als „Gehgelände“. Wenn man den roten Punkten aber brav folgt, ist man eigentlich durchwegs auf recht festem Stein unterwegs.

Ungefähr in Steigmitte wird eine Wandstufe bewältigt, ab welcher die schönsten Kletterstellen mit toller Aussicht beginnen. Mittendrin auch die Abzweigung zu einer Höhle samt Steigbuch (den Steigspuren folgen).

Die Ausstiegswand (definitiv im eher oberen Schwierigkeitsgrad II) bildet den krönenden Abschluss, der aber rechts sehr leicht umgangen werden kann.

Fazit: Der Promenadengrat ist ein Gustostückerl unter den leichten Kletteranstiegen auf die Hohe Wand. Für Sportkletterer völlig uninteressant (viel zu einfach) und für Wanderer viel zu schwer (weil eben doch Kletterei) gehört er zu den „stillen, steilen Wegen“ (siehe Behm), die vor allem Hohe Wand Nostalgiker und Bergsteiger-Puristen begeistern wird. Kinder sollten jedenfalls durchgehend am Seil gesichert werden.

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