Bei bestem Frühlingswetter machte ich mich heute auf den Weg um eine Runde über das Geländ der Hohen Wand zu wandern. Das wollte ich im Winter schon einmal machen, blieb aber damals im Schnee stecken.
Das Geländ ist die wohl unbekannteste aller Hohe-Wand-Regionen und befindet sich an deren Westabfall gen Grünbacher Sattel. Für Kletterer uninteressat und für Touristen, die das Plateau samt seinen Attaktionen nahe der Mautstraße konsumieren wollen, zu abgelegen, bietet das Geländ romantische Natur, weniger steile Wege (im Vergleich zum Rest der Hohen Wand) und grandiose Aus- und Tiefblicke gen Schneeberg und Wiener Neustädter Becken. Somit bietet es sich vor allem auch für ausgedehnte Familienwanderungen mit kleineren Kindern an.
Für die heutige 2,5 Stunden-Tour parkte ich mein Auto beim Bergerwirt am Grünbacher Sattel und folgte von dort aus komfortablen Forstwegen bis zur Abzweigung des Imnitzersteiges. Dieser ist im wesentlichen ein schmaler, unschwieriger Weg durch lichten Wald und entlang schöner Wiesen. Erst im letzten Viertel wirds etwas (viel) steiler und auf den letzten 20 Höhenmetern ist rudimentäre Trittsicherheit erforderlich.
Am Gipfel des Geländes thront auf 1.024 Metern Seehöhe majestätisch die Geländehütte, von wo aus es nach einer Rast zurück zum Ausgangspunkt ging. Für den Abstieg bietet sich der sehr schöne und aussichtsreiche Eselsteig an.
Für die, die es ein wenig direkter wollen, empfiehlt sich im Aufstieg der Krumböcksteig als Variante. Dieser geht direkter zur Geländehütte, wobei sich die Schwierigkeiten auch hier sehr in Grenzen halten. Highlight des Krumböcksteiges ist eine kurze Schroffenpassage. Ich bin diesen im Hochwinter gegangen, was eigentlich – ohne Schneeschuhe – eine ziemlich blöde Idee war. Durch das geringe Besucheraufkommen in diesem Teil der Hohen Wand ist man nämlich in der Regel einer der ersten, der spurt 🙂
Fazit: Egal ob Imnitzersteig, Eselsteig, Krumböcksteig oder irgendein anderer Auf- oder Abstieg zur Geländehütte – das Geländ ist eine relativ einsame, wunderschöne Gegend, die es sich besonders auch mit Kindern zu bewandern lohnt.
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