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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Familienwandern rund um den Millstätter See

Wer einige Tage am Millstätter See verbringen will, und dabei sowohl die Berge, als auch den See in vollen Zügen genießen mag, dem seien folgende drei Touren ans Herz gelegt. Als Basecamp im Tal bietet sich dafür im Übrigen die schöne Villa Streintz an. Sie hat nicht nur – als einige von wenigen Unterkünften im Millstatt – einen eigenen Seezugang, sondern auch einen wunderbaren Garten zum Entspannen, schöne Zimmer und Apartments, sowie ein wirklich gutes Frühstücksbuffet.

Trotzdem ist es sehr ratsam, die ersten beiden Touren zu einer Wanderung in zwei Etappen zusammenzufassen, da man dann auf der sehr hübsch gelegenen Alexanderhütte nächtigen kann. Bei dieser Alm mit angeschlossener Schausennerei bleibt kein Wunsch offen. Super Aussicht, super Essen, super Zimmer, super Personal. Ein Haus der Superlative!

Zu den Ausgangspunkten der Touren und wieder retour zum Quartier im Tal gelangt man am besten mit dem Taxi. Zur Seilbahn auf das Goldeck gelangt man auch gut mit dem eigenen Auto.

Alle hier vorgestellten Touren sind mit Kindern ab ca. 7 Jahren sehr gut machbar, vom Gelände her weitgehend ungefährlich und führen vorwiegend über weichen, bequemen Almboden. Es ist keine besondere Ausrüstung notwendig. Jause und Trinken, sowie Regenschutz, Erste-Hilfe-Packerl und normale Wanderschuhe dürfen sowieso bei keiner Wanderung fehlen.

 

Von der Sommeregger Hütte zur Alexanderhütte

 

Nach der Auffahrt zur Sommeregger Hütte geht es zunächst – dem Jagasteig folgend – quer über die Alm. Bald schon erreicht man die Abzweigung Richtung Tschiernock, der man folgt. Anfangs noch auf einer guten Almstraße, später auf einem aussichtsreichen Steig erklimmt man so den 2.082 Meter hohen Gipfel des Tschiernocks. Dort hat man nicht nur schöne Tiefblicke nach Millstatt und Umgebung, sondern vor allem auch eindrucksvolle Fernblicke in die Welt der 3.000er rund um den Großglockner.

Ab nun wird dem Kamm von Nock zu Nock gefolgt. Aussichtsreich wandert man auf guten Pfaden mal leicht bergauf, mal leicht bergab, bis man den höchsten Punkt dieser Etappe erreicht: den Gipfel des Hochpalfennocks auf rund 2.100 Metern. Von nun an geht es bergab, wobei beim Abstieg zur Alexanderhütte noch das Tschierwegernock mitgenommen wird.

Nach 8,5 Kilometern ist das Tagesziel erreicht. Die rund 450 Höhenmeter in den Beinen sind bald vergessen, denn die Küche der Alexanderhütte verzaubert einen rasch. Besondere Empfehlung: das original kärtner Frigga (eine Art Eierspeis mit Speck und Käse). 

Will man nicht auf der Alexanderhütte übernachten (was schade wäre), so muss man noch rund 30 Minuten Gehzeit bis zur nächsten Hütte einplanen, zu der das Hüttentaxi zufahren kann.


Von der Alexanderhütte zur Lammersdorfer Hütte

 

Auf den „Weg der Liebe“ führt uns die zweite Etappe unseres Wanderurlaubs. Diese ist vor allem geprägt durch das massive Vorhandensein von schöner Aussicht entlang des Kammes sowie von Granatsteinen, die den Weg säumen. So gut wie alles, was man zwischen Kamplnock und Granattor am Weg findet und das tiefrot aussieht, ist ein Granatstein.

Zuvor heißt es aber: Aufstieg auf das Kamplnock. Der Weg führt uns vorbei am Nock-Drachen zunächst zur Millstätter Hütte. Auch wenn der Weg von der Alexanderhütte zur Millstätter Hütte ein relativ kurzer ist, lautet der dringende Tipp: einkehren und den Schokokuchen genießen! 

Frisch gestärkt erklimmt man leichten Fußes und recht steil den Gipfel des Kamplnocks auf 2.021 Metern. Vom Kamplnock aus wird der Kammweg fortgesetzt, der sich – wie am Vortag – kurzweilig und aussichtsreich präsentiert. Vorbei am höchsten Punkt dieser Etappe, der Millstätter Alpe auf 2.091 Metern, führt der Weg zum Granattor. Wer bis hierher noch keinen Granatstein gefunden hat, ist blind.

Weiter führt der Weg über den Lammersdorfer Berg und ein fesches Wetterkreuz hinab zur Lammersdorfer Hütte. Diese ist das Tagesziel und zugleich Abholpunkt für das Taxi. Bis das gerufene Taxi kommt, genießt der müde Wanderer noch das eine oder andere kulinarische Schmankerl, sowie das nette Hüttenflair.


Eine Rundwanderung am Goldeck

 

Die dritte Wanderung führt uns mit der Gondelbahn auf das Goldeck. Mit 2.142 m ist dies auch der höchste Gipfel aller drei Wanderungen. Bevor wir das Goldeck erklimmen, machen wir uns aber – abseits des Mainstreams – zuerst mal auf den Weg auf den Gipfel der Seetalnock (2.130 m). Von hier sieht man gut die fantastische umliegende, teils bizarre, teils sehr liebliche Bergwelt. 

Unser Zwischenziel ist die Gusenalm bzw. Gusenhütte. Um diese zu erreichen, erfolgt ein längerer Abstieg durch die märchenhafte Gusenalm, die der Heidi-Geschichte entsprungen zu sein scheint. Inklusive der vielen Ziegen und des romantischen Waldes. Auf der Gusenhütte selbst wird man von netten Wirtsleuten mit zünftigen Jausen empfangen.

Die Gusenhütte ist mit 1.750 m der tiefste Punkt unserer heutigen Wanderung. Von hier aus geht es wieder bergan. Zunächst äußerst fein zur Kapellenalm. Eine Einkehr zahlt sich aber noch nicht aus und daher wird man den Weg in der Regel fortsetzen, um – nun weniger romantisch – zum großen Parkplatz der Goldeck-Panoramastraße zu gelangen. Dort hat man nun zwei Möglichkeiten: fußfaulere nehmen von hier aus den breiten Weg zurück zum Goldeck und kehren in der Panoramaalm ein, während fittere der Panoramastraße ein Stück folgen, um in Kürze steil zum Martennock (2.035 m) aufzusteigen. Von dort hat man den mit Abstand schönsten Blick auf den Millstätter See und seine Umgebung!

Der Weiterweg führt nun zum Goldeck und vorbei an der Panoramaalm, wo man wieder auf die „Fußmaroden“ trifft.

 

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