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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Kurpark Baden

Was ich bis vor Kurzem nicht wusste: der Kurpark Baden ist riesig. Grund genug also, ihn an einem sonnigen Frühlingstag zu erwandern. Gesagt getan:

Baden ist gut per Bahn erreichbar und der Weg vom Bahnhof zum Ausgangspunkt der Wanderung (Casino) ist kurz. Als gelernter Burgenländer bin ich dennoch mit dem Auto angereist und habe in der Casino-Garage geparkt. Von dieser geht es gleich mal bergauf. Überhaupt liegt der Park an und auf einem Berg, und so werden im Laufe der hier vorgestellten 12 km langen Runde 340 Höhenmeter im Aufstieg überwunden. Der Vorteil an einem Kurpark: alle Wege – auch die unmarkierten – sind wunderbar in Schuss, sehr bequem und gut zu gehen. Die technischen Anforderungen gehen also gegen null 🙂

Die einzige Anforderung, die die hier vorgestellte Tour an den Wanderer stellt, ist ein gerüttelt Maß an Orientierungsvermögen, denn immer wieder nutze ich stille, unmarkierte Wege und Pfade, die der Wanderung noch mehr romantisches Flair geben.

Zuerst gelangen wir zur Jubiläums-Aussicht, die vor allem eine Aussicht auf einen kleinen Teil des unteren Parks bietet. Vorbei am Mozarttempel sind nun einige Stufen zu überwinden, bis – zuerst dem Gustav Perger Weg folgend, dann dem Josefiweg – der Mautner-Markhof-Pavillon erreicht wird. Hier ist man schon hoch genug, um über die Stadt zu blicken.

Nächster Wegpunkt: der Rudolfshof. Ich bin hier nicht eingekehrt, glaube aber, dass sich ein Jauserl auf der aussichtsreichen Terrasse gewiss lohnt. Vom Rudolfshof aus wird in Kürze die Theresienwarte erreicht. Ein Aufstieg der Aussicht wegen ist hier einfach Pflicht!

Von der Warte aus wähle ich einen einsamen Pfad durch den schönen Wald, meist hart an der Grenze zur Gemeinde Heiligenkreuz. Nach längerem Weg wird der Jungendbrunnen erreicht. In der Karte hatte ich hastig stets Jungbrunnen gelesen. Lieder, leider zeigt dieser aber keine entsprechende Wirkung, sondern ist nach einem hier angeblich ums Leben gekommenen Schwedenhauptmann benannt.

Wieder geht es einige Zeit durch den Wald, wobei ganz kurz auch ein Teil des bereits bekannten Weges wieder erreicht und begangen wird. Es wird die Brunnerhütte erreicht, eine Unterstandshütte der Naturfreunde. 

Stets bergab führt die Tour nun zum Kaiser-Franz-Josef-Museum samt feinem Cafe-Restaurant mit bester Aussicht. Etwas zu fein für Wanderer vielleicht. Ich habe daher auf eine Einkehr verzichtet und bin zuerst dem Gaminger-Weg gefolgt und dann auf ein Steiglein rechts abgezweigt, um mich gleich zum nächsten, feschen Aussichtspunkt zu begeben. 

Bald erreicht man letztlich wieder das Casino. Nun zahlt sich eine Einkehr im Parkcafé Florian jedenfalls aus. So kann man im Kurstadtflair die letzten Stunden nochmals Revue passieren lassen. Oder man macht es so wie ich, steigt ins Auto und fährt beglückt nach Hause.

Fazit: Der Kurpark Baden ist vielleicht der wanderbarste Kurpark der Welt. Abwechslungsreich geht es auf guten Wegen dahin. Kinder werden hier weniger Spaß haben als etwas gesetztere Erwachsene.

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