Steigname: Teufelsbadstubensteig
Schwierigkeitsgrad Erwachsene: B / I
Schwierigkeitsgrad Kinder: B/C / I
Zustieg: ca. 60 Minuten
Steiglänge: ca. 400 Höhenmeter
Kletterzeit: ca. 2 Stunden
Mit einer Arbeitskollegin habe ich mich heute auf den Teufelsbadstubensteig (Rax) im Schwierigkeitsgrad B (stellenweise freies Klettern im Schwierigkeitsgrad I) gewagt, um ihn auf Kindertauglichkeit zu testen. Abgestiegen sind wir über den Wachthüttelkamm (SG A) und gebraucht haben wir dafür samt den Pausen fast exakt 7 Stunden, wobei es rauf schneller ging als runter. Also ist schon mal klar: wenn mit Kindern, dann sicherlich mit Abstieg via Seilbahn. 6 oder 7 Stunden Klettern und Wandern halten meine Kids sicherlich motivatorisch nicht aus.
Der Zustieg zum Teufelsbadstubensteig erfolgt eigentlich recht komfortabel zuerst über die Schönbrunnerstiege (kein Klettersteig, sondern tatsächlich eine Stiege mitten am Berg), dann über Waldwege. Er dauert ziemlich genau eine Stunde, wobei man dabei bereits rund 350 Höhenmeter überwindet. Eine Rast vor dem Einstieg ist daher zwingend nötig und bietet auch spektakuläre Blicke auf den Beginn des Steiges.
Der Steig selbst verläuft in der schönen, beeindruckenden Bergwelt der Rax, überwindet rund 350 Höhenmeter und lässt sich in zwei thematische Teile einteilen: den wunderbaren Kletterteil in der ersten Hälfte – der sicherlich panoramamäßig zu den schönsten Kletterstellen Ostösterreichs gehört – und einen moralisch ungünstigen Geröllhatscher mit leichten Kletterstellen im Schwierigkeitsgrad I im oberen Teil. Für diesen zweiten Teil (aber auch kurze Strecken im ersten Teil) ist ein Sicherungsseil für Kinder Pflicht!
Besonders schön erweist sich die Tatsache, dass der wirklich intelligent und spektakulär geführte Steig mit seinen einzelnen Abschnitten von fast jeder Stelle aus im Rückblick einsehbar ist. Das ergibt nicht nur schöne Fotomotive, sondern trägt auch zur Aufrechterhaltung der Moral bei. Immerhin kann man bei jedem Blick stolz auf sich sein 🙂
Der Geröllhatscher im oberen Teil fordert die Kondition heraus und so kommt man erschöpft – aber glücklich, da das Unbill der zweiten Passage aufgrund fantastischer Aussicht bald vergessen ist – am Ende des Steiges an. Hier sollte mit Kindern insofern Schluss sein, als dass man Richtung Seilbahn aufbricht (was sicherlich ohnehin noch mehr als eine Stunde Wegzeit bedeutet).
Da meine Kollegin und ich aber zurück zum Auto mussten, wählten wir den Abstieg über den Wachthüttelkamm. Spätestens in der Mitte (also nach 1-1,5 Stunden) ist dabei jede Kondition dahin und die verbleibende Zeit wird zur motivatorischen, körperlichen und sehr unlustigen Herausforderung.
Fazit: Der Teufelsbadstubensteig ist ein absolutes Muss für jeden, der die Rax mittels eines wunderbar angelegten Steigs erklimmen will, konditionell aber eigentlich ziemlich anstrengend – vor allem im oberen, kletterteschnisch sehr leichten Teil. In Verbindung mit einem Abstieg zu Fuß für Kinder ungeeignet, ist er sicherlich dann für Kinder (samt Sicherungsseil!) ein super Erlebnis, wenn der Abstieg über die Rax-Seilbahn erfolgt.
Töpferei Modal Februar 14
Ich verstehe aber nicht, warum die Kollegin einen Fahrradhelm trägt …
Christian Schreiter Februar 15 — Autor der Seiten
Ja, das ist gut beobachtet und liegt darin begründet, dass sie damals (ist ja auch schon wieder 12 Jahre her) ihren Helm vergessen hatte und daher “in der Not” den Fahrradhelm nahm. Nach dem Motto: besser als nix.
Aber natürlich ersetz ein Fahrradhelm keinesfalls einen Kletterhelm!