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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Gippel, die Zweite

Bei meiner bisher einzigen Tour im Umfeld des Gippels hatte ich aufgrund der Bedingungen den Hauptgipfel gar nicht erreicht. Dies war kürzlich Grund genug für mich, eine geführte Tour auf den Gippel anzubieten und so nun auch den eigentlichen Gipfel zu erreichen.

Gestartet wurde diesmal gleich vom Parkplatz im Preintal aus. Von dort folgt man zuerst für eine längere Zeit einer bequemen Forststraße, bis die Markierung auf ein steiles Steiglein einschwenkt. Bevor der bereits von der letztens vorgestellten Gippel-Tour bekannte Sattel erreicht wird, verliert sich das Steiglein aktuell leider und so muss man sich einfach individuell den Weg durch den steilen Wald bahnen. Bei Erreichen des Sattels erfolgt der erste große Aha-Moment der Tour in Form von unerwartet feiner Aussicht.

Es folgt nun der auch im Sommer durch Erosion an manchen Stellen doch eher schwierige Anstieg auf den fulminanten Kamm der Gippelmauer. Bald wird auch der Schwarzauer Gippel erreicht. Jetzt, wo ich auch den eigentlichen Gippel-Gipfel kenne, kann ich sagen, dass der Abschnitt über die Gippelmauer nach wie vor das Highlight dieser Tour ist. Nicht nur das. Die Gippelmauer ist wohl eine der schönsten Passagen in den ganzen Wiener Alpen. Man kann sich kaum satt sehen!

Folgt man der Gippelmauer weiter, gelangt man zum Gippel-Törl. Entweder, man zweigt hier gleich zur Gippelalm bzw. Gippelhütte zwecks Einkehr ab, oder man begibt sich vor selbiger noch auf den Gipfel des Gippel. Diesen erreicht man vergleichsweise bequem und natürlich ist die Aussicht darauf auch ausgezeichnet. Wer sich den Umweg von insgesamt einer Stunde aber sparen will und lieber gleich in Richtung Einkehr strebt, versäumt auch nicht wirklich etwas, wenn er oder sie den Gipfelsturm auslässt. Immerhin hat man das zu sehende Panorama schon über die gesamte Gippelmauer lang bestaunen können.

Von der Gippelalm geht es – frisch gestärkt – nun zurück zum Ausgangspunkt. Dazu wählt man am besten die Forststraße, die zum Gscheidl führt und schwenkt dort in den Mariazellerweg ein. Dieser Abstieg ist kurzweilig und bequem.

Fazit: Egal, von wo aus man die Gippelmauer erreicht, von Ost nach West begangen ist sie eine der lohnensten Passagen der Wiener Hausberge. Ob man den Gipfel des Gippels dann noch mitnimmt, oder nicht, ist eigentlich Nebensache.

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