ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Geschriebenstein & Hirschenstein

Nachdem ich vor Kurzem den Dachstein erklommen hatte, der ja der höchste Berg gleich zweier Bundesländer ist, wollte ich diesmal den Höhenrausch im Burgenland fortsetzen und auch dort den höchsten Berg (wieder) besteigen. Am Geschriebenstein war ich schon seit meiner frühen Kindheit nicht mehr und daher wurde es höchste Zeit für einen Ausflug in den Naturpark Geschriebenstein. Als Burgenländer kann ich einfach nicht verantworten, dass dieser Gipfel hier im Blog für immer unerwähnt bliebe. Außerdem laboriere ich aktuell an einer Wadenzerrung und da schien mir ein pannonischer Berg die beste Lösung zu sein, um frische Luft zu schnappen.

Das Auto parkte ich am Parkplatz der Passhöhe. Früher gab es hier auch ein Gasthaus, aber dies ist offenbar geschlossen worden. Eine Einkehrmöglichkeit gibt es auf der nun folgenden Tour also keine. Auf einem äußerst bequemen und schönen Waldweg geht es nun sehr rasch (ungefähr 30 Minuten) auf den Gipfel des Geschriebensteins. Wer gerne mit dem Mountainbike unterwegs ist, findet hier mit den Burgenland Trails auch einen der meiner Meinung nach besten Bikeparks des Landes. So viele gibt es davon ja auch nicht.

Der Geschriebenstein ist – no na bei 884m – ein bewaldeter Gipfel. Gut, dass die Vorfahren hier eine feine Warte errichtet haben, von der aus man überraschend weit sieht. Die Aussicht ist wirklich sensationell und reicht vom Hochschwab über den Wechsel, die Rax, den Schneeberg usw. bis hin zu den kleinen Karpaten und extrem weit in die ungarische Tiefebene hinein. Alleine dafür zahlt sich der Ausflug hierher aus.

Nach einer kurzen Rast beschließe ich, ein kurzes Stück ungarischen Bodens zu betreten und einem kleinen, feinen Pfad am Bernstein-Trial zu folgen, um kurz darauf auf einen Verbindungsweg zum burgenländischen Weitwanderweg (Ostösterr. Grenzlandweg 07) einzuschwenken. Auf diesem sowie dem Weitwanderweg geht es sehr anregend und stellenweise aussichtsreich dahin, bis einer der Mountainbike-Trails einmündet. Der Trail führt steil auf eine Forststraße, die mich zurück zum Sattel bringt.

Achtung: man geht hier eine Zeit lang über einen als Single-Trail für Mountainbiker gekennzeichneten Pfad! Dabei nimmt man stets das rechte Steiglein, niemals das linke! Warum? Weil rechts ein als sehr schwer gekennzeichneter Single-Trail verläuft, den nur wenige Mountainbiker wählen. Die Mehrheit nimmt den einfacheren linken Trail. Damit ist man in der Regel niemandem im Weg. Sieht oder hört man in der Ferne einen Mountainbiker kommen, so bitte ich, sofort so weit wie möglich ins Gestrüpp auszuweichen und dem Biker soviel Platz zu machen, dass er ungestört und in voller Geschwindigkeit passieren kann! Wer dazu nicht in der Lage ist, muss den mit Himbeeren leider sehr verwachsenen Weg im Graben nehmen. Hier fährt niemand mit dem Rad und im Frühling bzw. Frühsommer ist dies definitiv die bessere Wahl.

Zurück am Sattel folge ich nun dem Weg auf den Hirschenstein mit seiner legendären ORF-Sendeanlage. Der Weg dorthin (und später wieder zurück) ist entzückend und ebenfalls (so wie der Aufstieg auf den Geschriebenstein) ein Teil des famosen alpannonia-Weitwanderweges von Fischbach nach Köszeg. Auf den Hirschenstein ist der Weg das Ziel, denn der Gipfel ist ohne Aussicht. Dafür steht neben dem Sender ein Gipfelkreuz und auch ein Bankerl wurde errichtet.

Nach einer erneuten Rast geht es auf ähnlichem Wege zurück zum Auto. Am Heimweg empfiehlt sich noch ein Halt bei der Margarethenwarte mit nochmals feiner Aussicht.

Fazit: Wer es mal weniger alpin angehen und einen Ausflug ins Burgenland wagen will, der ist mit dem Geschriebenstein und seinem Umfeld gut beraten. Sanfte Wege, herrliche Panoramen – Herz, was willst Du mehr?

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