ALPENLAND|magazin

Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Frauenluckensteig (B) / Völlerin (A), Hohe Wand

Steigname: Frauenluckensteig / Völlerin
Schwierigkeitsgrad Erwachsene: B (bzw. A)
Schwierigkeitsgrad Kinder: C (bzw. A)
Zustieg: ca. 30 Minuten bis zum Frauenluckensteig
Steiglänge: ca. 350 Höhenmeter (Völlerin) / ca. 30 Höhenmeter (Frauenluckensteig)
Kletterzeit: ca. 20 Minuten

Der Frauenluckensteig zweigt von der Völlerin ab und verbindet sich am Gipfel de facto wieder mit dieser. Er ist also quasi eine Teilmenge der Völlerin und so bietet sich ein Aufstieg über die Frauenlucke und ein Abstieg über die Völlerin förmlich an.

Um die Kindertauglichkeit der Frauenlucke zu testen, habe ich mich heute morgen auf eine Solo-Tour begeben, um diesen kurzen, aber herausfordernden Steig zu erkunden. Aber zuerst zur

Völlerin
Die Völlerin ist eigentlich kein Klettersteig, sondern ein – besonders im oberen Bereich – sehr gut gesicherter, steiler Waldweg mit grandioser Aussicht und wirklich schönen Stellen (Fotos siehe unten und – bzgl. des unteren Teils – hier). Die Völlerin im Aufstieg bietet sich besonders für Familien mit kleineren Kindern und ungeübte Berggeher an. Allen anderen ist die Route Völlerin/Frauenlucke im Aufstieg und ein Abstieg über die Völlerin zu empfehlen.

Zu beachten ist die Tatsache, dass an einer Stelle (an der ich letztens wegen der Tiere abgebrochen hatte) der Völlerin Steinböcke wohnen. Das ist interessant, sehenswert aber auch etwas bedrohlich. Nach Rücksprache mit einer einheimischen Wanderin habe ich mich heute an diesen Tieren vorbeigetraut. Beim Passieren der Steinböcke ist folgendes zu beachten:
* Nicht mit Hunden passieren.
* Nicht versuchen, die Steinböcke anzugreifen.
* Einfach weitergehen. Die Steinböcke lassen Menschen auf 2m nahe kommen und ergreifen dann die Flucht.

Frauenluckensteig
In der Mitte der Völlerin zweigt der Frauenluckensteig ab. Der Einstieg in diesen Steig wird von einer senkrechten, ca. 10m hohen Wand dominiert, die psychologisch gar nicht so leicht zu bewältigen ist. Sie verdient jedenfalls den Schwierigkeitsgrad B, für Kinder bis 10 Jahre stellt sie eher eine Herausforderung im Schwierigkeitsgrad C dar (genaueres lässt sich erst nach einer Besteigung samt Kindern sagen). Jedenfalls gilt es hier, die Kids im Sinne eines ordentlichen Risikomanagements ans Seil zu nehmen – und zwar nicht an ein Wanderseil, sondern an ein ordentliches Kletterseil.

Die Einstiegswand endet in einer kurzen Querung, die zum ebenfalls senkrechten, sich nach oben hin verengenden Höhlenschacht, der Frauenlucke, führt. Durch diesen führt eine rund 20 Meter lange Leiter (Schwierigkeitsgrad B), deren Schlüsselstelle im Ausstieg liegt. Hier braucht es eine kleine akrobatische Verrenkung (für Kinder gilt auch hier wieder: Seilpflicht!), um kurz darauf wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wer hier stürzt, stürzt tief.

Nach dem Ausstieg hat man auch schon bald das Plateau der Hohen Wand erreicht, von wo aus ein Abstieg über die Völlerin schon alleine aus landschaftlichen Gründen ein Muss ist.

Fazit
Der Frauenluckensteig ist eine spektakuläre, psychologisch anspruchsvolle, aber auch kurze Sache, eingebettet in die wunderbare Völlerin. Beides ist ein Muss und mit Kindern (im Fall der Völlerin: leicht) machbar. Zuvor gilt es jedoch, ein ordentliches Kletterseil zwecks Sicherung zu erwerben.

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Thema von Anders Norén