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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Hohe Mandling

Unter den Wiener Hausbergen fristet die Hohe Mandling ein besonders unbekanntes Dasein. Und das, obwohl dort bis 2007 auch die regional sehr beliebte Berndorfer Hütte der Ortsgruppe Baden des Alpenverein-Gebirgsverein stand. Dabei bietet die Hohe Mandling alles, was man sich von einer anregenden, lohnenden Wanderung erwarten darf.

Die Anreise kann per Bahn oder PKW erfolgen und startet beim Bahnhof Miesenbach, der eigentlich in Reichental liegt. Hat man diese Orientierungshürde genommen, ist ein Verirren bis auf den Gipfel ab dem Einstieg völlig ausgeschlossen, denn die Markierung des Weges ist ausgesprochen gut.

Zum Einstieg gelangt man, indem man die Bundesstraße überquert und sich danach links hält. Schon bald sieht man – vor einem kleinen Wohnblock – einen rot-weiß-roten Pfeil auf einen Waldweg, wo der Aufstieg beginnt. Und wie! Sehr direkt und steil geht es den Bergrücken empor. 

Der gesamte Weg auf den Gipfel ist für die Gutensteiner Alpen typisch. Steil, aber extrem romantisch geht es über teilweise unvermutet alpine Pfade durch lichten Wald in die Höhe. Man bewegt sich wie in einem Gemälde von Friedrich Gauermann.  Wahrlich biedermeierlich!

Dem ersten steilen Aufschwung folgt eine kurze Querung, dann wieder ein Aufschwung, wobei sich der Wald von einem Nadelwald hin zu einem Laubwald entwickelt. Auf ziemlich exakt 800 Höhenmetern erfolgt eine weitere Querung. Am Ende dieser, wo der Weg wieder nach rechts abbiegt, um auf einen doch recht ausgeprägten Grat zu führen, sollte man den Weg kurz verlassen. Ein (weglos) Geradaus-Gehen führt zu einer kleinen Felskanzel mit wunderbarem Ausblick. Alleine dafür lohnt sich diese Wanderung!

Vom Ausblick beglückt führt einen der Weg nun auf besagten Grat. Bei meiner Wanderung hatte der Wind extrem viel Laub auf den Weg eingeweht und die Begehung war daher etwas heikel. Ausrutschen möchte man hier nämlich nicht, da es – auf Wegseite – sehr steil in einen Graben geht. Man würde sich im Sturzfall zwar vermutlich nicht verletzen, aber am Talboden mitten im Wald wiederfinden. Eine mühsame Vorstellung.

Kurz nach Ende des Grates wird eine Forststraße überquert und in rund 10 Minuten der – aussichtslose, aber sonnige – Gipfel samt Gipfelwiese erreicht.

Von nun an geht es bergab – und zwar auf durchwegs guten Forstwegen und Anfangs mit gutem Blick auf Schneeberg und Hohe Wand. So wird der Ort Oed erreicht. Wieder überquert man die Bundesstraße und folgt dem Brahmsweg, der schnurstracks durch das Gelände der Firma ASTA führt. Danach folgt er als Radweg der Piesting, wo man auch Enten und – mit etwas Glück – den einen oder anderen Bieber beobachten kann. Nach rund 1,5 Kilometern ist der Bahnhof Miesenbach erreicht und die Tour zu Ende.

Fazit: Eine romantische, lohnende und anregende Biedermeiertour, wie sie für die Gutensteiner Alpen typisch ist. Man wandert hier sehr einsam und kann die Seele gut baumeln lassen. Extrem lässige Aussicht auf Höhenmeter 800!

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Thema von Anders Norén