Steigname: Leiterlsteig
Schwierigkeitsgrad Erwachsene: A/B
Schwierigkeitsgrad Kinder: B
Zustieg: ca. 30 Minuten
Steiglänge: ca. 230 Höhenmeter
Kletterzeit: ca. 45 Minuten
Mehr dazu: bergsteigen.at
Ich hatte mir vom Leiterlsteig nicht viel erwartet, da ich bereits im Vorfeld gelesen hatte, dass es sich um einen recht einfachen, kurzen Steig handelt. Bei der Begehung hat er sich allerdings als wirklich feiner, und gar nicht allzu leichter Steig (im Vergleich zu Drobil- und Springlessteig) herausgestellt.
Den Leitersteig habe ich als Vorbereitung auf den Hanselsteig (SG B) gewählt, dessen Schlüsselstelle der Ausstieg aus einem 10m-Kamin, bei dem man von einer schrägen, senkrechten Leiter über Steigstifte weiterklettern muss, zu sein scheint. Der Leiterlsteig besteht fast ausschließlich aus Steigstiften und eignet sich zum Kennenlernen dieser Art von Versicherung hervorragend.
Persönlich halte ich diesen Steig für in der Literatur etwas unterbewertet. Eine Gedenktafel am Einstieg erinnert an einen 2007 abgestürzten Kletterer und ohne diesen, bzw. die Umstände zu kennen, wage ich die Analyse, dass dieser Kletterer vermutlich ungesichert am Steig unterwegs war. Die rund 30 Meter können bei Unachtsamkeit aufgrund durchgängiger Ausgesetztheit in der Tat lebensgefährlich sein. Ganz abgesehen davon, dass der Steig durchgehend nahezu senkrecht verläuft. Daher gebe ich ihm hier den Schwierigkeitsgrad A/B für Erwachsene. Da die Trittstifte teilweise weiter auseinander liegen, erhöht sich der Schwierigkeitsgrad für Kinder meiner Meinung nach auf B.
Trotzdem eignet sich dieser Steig hervorragend, um die Kletterei, aber auch die Selbstsicherung mit Hilfe von Steigstiften kennen zu lernen. Ausserdem verläuft der Steig bereits auf den ersten 10 Metern so, dass man im Nachstieg den Vorsteiger nur mehr schlecht sieht. Grund genug, meinen Kindern die Meldung/das Kommando “Stand!” beizubringen.
“Stand!” meldet die Person im Vorstieg (auf so leichten Steigen wie diesen noch meine Kinder), sobald sie eine Stelle erreicht haben, auf der sie (gesichert) sicheren Stand haben und somit ein Nachklettern der folgenden Person möglich ist.
Mitten im Steig befindet sich zwischen zwei relativ senkrechten Stellen ein kleiner Vorsprung (ca. 1/2 qm), der sich auch anbietet, das sichere Überholen am Klettersteig zu üben. Und – unglaublich was man auf dieser kurzen Strecke alles üben kann: zu guter letzt kann hier auch die Kletterdisziplin beübt werden.
Je steiler (vertikaler, senkrechter) der Steig, desto wichtiger ist es, dass pro Sicherungsabschnitt (also zwischen je zwei Verankerungen des Stahlseils) nur jeweils ein Kletterer unterwegs ist. Das hat den schlichten Grund, dass bei einem eventuellen Sturz Nachkommende nicht mitgerissen werden.
Der Leiterlsteig war also ein schönes Abenteuer – kurz genug, um nicht völlig ausser Atem zu geraten und lange genug, um Eindruck zu schinden und einige wesentliche Sachen zu üben. Panorama bietet der Steig wenig – dafür endet er beim GH Almfrieden (jener Stelle der Hohen Wand mit der vermutlich besten Aussicht).
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