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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Milak-Klettergarten – Direkter Zustieg (III-) / Steingartengrat – Direkte Variante (II+)

Steigname: Milak Klettergarten (Direkter Zustieg) / Steingartengrat (Direkte Variante)
Schwierigkeitsgrad Erwachsene: III- / II+
Schwierigkeitsgrad Kinder: III- / II+
Zustieg: ca. 30 Minuten
Steiglänge: ca. 200 Höhenmeter (Steingartengrat)
Kletterzeit: ca. 45 Minuten (Steingartengrat)

Dank ÖAV-Kurs durfte ich kürzlich die Einstiegswand des Milak-Turms auf der Hohen Wand kennenlernen. Diese liegt ein paar Meter nach dem Einstieg in die Völlerin (SG A) und kann nicht verfehlt werden (Gedenktafel). Wir nutzten den Quergang ungefähr in der Mitte des Milak-Turms für Abseilübungen, was natürlich den Vorteil hatte, dass man nach dem Abseilen auch wieder hinaufklettern musste. Von der Gedenktafel aus gibt es bis zu Querung zwei nebeneinander liegende Routen, denen man aber nicht zwingend folgen muss. Gleich rechts von der Tafel findet man die Route „Direkter Zustieg“ und ein paar Meter noch weiter rechts den ersten Teil der Route „Sechsersteig“. Es ist aber eigentlich völlig egal, wo man in dieser Wand klettert: der Felsen ist wirklich extrem fein und die Schwierigkeiten maximal III-. Perfekt und empfehlenswert!

Das eigentliche Ziel des Tages war aber der Steingartengrat, ein „stiller, steiler Weg“ (vgl. Behm), der von der Bienengartenries (SG II-) abzweigt. Der Steingartengrat hat in der Originalwegführung eine ungute erdige Querung als Gehgelände, die man aber durch Wahl einer etwas schwierigeren Route „umklettern“ kann. Das haben wir natürlich gemacht und es ist sehr empfehlenswert.

Generell ist die Route des Steingartengrats nicht wirklich eindeutig erkennbar und es handelt sich sicherlich nicht um einen sehr oft begangenen Weg auf das Plateau der Hohen Wand. Genau das macht ihn aber natürlich auch so reizvoll.

Dort wo die Route von der Bienengartenries abzweigt, beginnt der Steingartengrat mit einer ersten, sehr feinen Wand. Der Fels ist rau, aber auch sehr brüchig – daher ist Vorsicht geboten. Nach einer ersten kleinen Rinne geht es weiter auf festem Fels, wobei man sich hier (entgegen des Instinktes) links halten sollte, will man die oben erwähnte Querung umklettern.

Interessant ist die dritte und letzte Seillänge, die mit einem sehr abdrängenden, brüchigen Einstieg aufwartet, dann aber über einen wirklich feinen, festen Blockgrat führt. Hat man diesen überwunden, befindet man sich in Kürze wieder auf der Bienengartenries, der man hinauf auf die Hohe Wand folgt.

Beeilt haben wir uns wieder mal nicht, womit sich komoot ab einer gewissen Zeit in den Ruhemodus versetzt hat. Die Aufzeichnung unten zeigt aber trotzdem das Wesentliche.

Fazit: Der Steingartengrat in der direkten Variante ist ein feiner Aufsteig, aber auch brüchig und Orientierungsvermögen erfordernd. Wer den „Direkten Zustieg“ des Milak-Turms schafft, hat hier aber sicher keine Probleme.

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