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Bergsteigen in den Wiener Hausbergen

Über die Dürre Leiten zur Edelweisshütte

Der Winter hört heuer gar nicht auf. Leider zeigt er sich dabei nur selten von der sonnigen Seite.

Gestern war aber so ein Sonnentag, und daher mussten wir einfach raus und rauf auf einen Berg. Die Kids haben zwar vorsorglich auf ein Mitkommen verzichtet (heute und morgen wird ohnehin geratscht und damit genug gegangen, daher ist das verzeihlich 😉 ), hätten aber mit der Tour keinerlei Probleme gehabt.

Die Dürre Leiten ist ein im Winter eher selten erklommener Gipfel bzw. Kogel im Schatten des Schneebergs und wird als leichte Sommertour im Rother Wanderführer „Wiener Hausberge“ beschrieben. Allerdings geht die Routenbeschreibung im Wanderführer davon aus, dass man die Route in umgekehrter Richtung absolviert und mittels Sessellift zur Edelweißhütte vordringt. Weitaus schöner – sowohl im Sommer, als auch im Winter – ist es aber, die Tour in umgekehrter Richtung und ohne Nutzung der Sesselbahn zu absolvieren. Allerdings ist sie dann zwar schöner, aber nicht mehr gar so bequem.

Um auf die Dürre Leiten zu kommen, parkt man sein Auto am besten bei der Talstation des Losenheimer „Salamander-Sessellifts“ und begibt sich zum etwas davor liegenden Gschaiderhof. Ab dort ist es bei Schneelage sehr sinnvoll, die Schneeschuhe anzulegen.

Vom Gschaiderhof aus folgt man bis fast zur Edelweißhütte (also die meiste Zeit der gesamten Tour) der roten Markierung – zuerst auf breiten Forstwegen, aber schon bald auf schmalen Pfaden. Wenn man will, kann man einen Abstecher zur Mamau-Wiese machen. Das ist im Sommer toll, mit Schneeschuhen aber weniger. Daher begibt man sich so schnell wie möglich auf den Kamm, der auf die Dürre Leiten führt. Es geht am anfang steil, dann mäßig steil, aber doch ziemlich lange bergauf, bis man – immer den Kamm folgend – die Dürre Leiten erreicht. Da die meisten Schneeschuhgeher den Pistenrand nahe des Sesselliftes nehmen, um rasch zur Edelweißhütte zu gelangen, kann man davon ausgehen, dass man einer der ersten ist, der sich auf die Dürre Leiten spurt. Dementsprechend anstrengend, aber stets wunderschön, kann die Tour werden. Besonders nahe des Gipfels erhält man wunderbare Ausblicke gen Schneeberg und Tiefblicke auf die Mamauwiese. So laden an einem sonnigen Tag wie gestern viele Platzerl ein, eine Pause und/oder ein Foto zu machen. Bis man die Dürre Leiten erreicht, kann daher relativ viel Zeit vergehen.

Dafür ist die Dürre Leiten mit ihrer Sicht auf den Schneeberg nicht nur das Highlight, sondern auch der Umkehrpunkt der Tour. Von hier an geht es bergab. Man passiert das Almreserlhaus (Einkehrmöglichkeit! Die Ruhetage sind mit der Edelweißhütte abgestimmt), um gleich darauf die Edelweißhütte zu erreichen. Nach einer guten Mahlzeit nimmt man für den raschen Abstieg den Pistenrand oder einen der unweit der Piste entlang führenden Forstwege.

So gelangt man nach kurzem Abstieg wieder zurück zur Sessellift-Talstation und damit zum dort geparkten Auto.

Fazit: Eine einsame, wunderbare Tour im Angesicht des Schneebergs entlang eines Waldkammes. Was will man mehr!

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